In einer Mitgliederversammlung hat sich die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) grundlegend neu aufgestellt und in ihrer Struktur reformiert. Dies ist eine Folge der „Initiative für einen starken Jazz in Deutschland“, der sich innerhalb weniger Wochen rund 1.000 Unterzeichner angeschlossen hatten. „Auf dieser Grundlage kam mit den Initiatoren dieses Aufrufs eine sehr fruchtbare Entwicklung in Gang, die unserer gemeinsamen Sache jetzt neuen Schwung verleiht“, so Manfred Schoof, bisheriger Präsident der UDJ. Er übergibt nun an die Pianistin und neue Vorsitzende der UDJ, Julia Hülsmann, wird den Verein aber weiterhin als Ehrenpräsident unterstützen.

Julia Hülsmann hatte die Initiative gemeinsam mit dem Saxophonisten Felix Falk und weiteren Musikern ins Leben gerufen. „Gemessen an der hohen Qualität und spannenden Kreativität von Jazz aus Deutschland ist die Situation und Anerkennung von Jazzmusikerinnen und -musikern immer noch schlecht. Es ist Zeit, dass wir uns zu einer starken Stimme vereinen, damit wir auf Bundes- und Landesebene Veränderungen einfordern können“, so die neue Vorsitzende.

Bei der Mitgliederversammlung wurde nun unter anderem die Satzung modernisiert und die Gebührenstruktur vereinfacht. Auch eine neue Website und ein neues Logo machen den Neuanfang deutlich. In den Vorstand gewählt wurden Julia Hülsmann (Vorsitz), Felix Falk (Stellv. Vorsitz), Christoph Hillmann, Johannes Lauer, Christian Lillinger, Angelika Niescier und Peter Ortmann.

Für die kommende Zeit hat sich die UDJ hohe Ziele gesteckt, doch „erst, wenn sich jetzt möglichst viele Musiker der UDJ als Mitglied anschließen, können wir etwas für die gemeinsamen Anliegen erreichen“, so Julia Hülsmann. Dabei ist es auch für Nicht-Musiker möglich, die UDJ als Fördermitglied zu unterstützen.

Ganz konkret wird es in den nächsten Monaten darum gehen, die UDJ als politischen Ansprechpartner zu etablieren. Gleichzeitig wird die inhaltliche Arbeit im Vordergrund stehen. "Wir wollen gemeinsam mit den Mitgliedern die Ziele aus dem Aufruf konkretisieren und überlegen, wie sich diese umsetzen lassen", so die Vorsitzende. Dafür entstehen jetzt Arbeitsgruppen zu den folgenden Themen: Ausländische Fördermodelle, Jazz in den Medien, Jazz in der Schule/Nachwuchs sowie Spielstätten.