Im Rahmen der Konzertreihe "Musik der Welt" präsentiert die Deutsche Welle am Samstag, 27. September 2003, das Jazz-Projekt "Balkan Winds". Das kürzlich gegründete Ensemble vereint acht Musikern aus sieben Ländern Südosteuropas.

In ihren Heimatländern sind sie äußerst populär, einige haben es zu internationalen Erfolgen gebracht. So spielte der Bulgare Theodosii Spassov bereits mit Albert Mangelsdorff im Jazz Ensemble des Hessischen Rundfunks, die Kroatin Tamara Obrovac ist in ihrer Heimat künstlerische Direktorin des istriaetnicjazz-Festivals in Pula und ein führendes Mitglied der kroatischen Jazz-Szene. Der serbische Musiker und Texter Sanja Ilic schrieb bereits zu jugoslawischen Zeiten Stücke für alle bekannten einheimischen Sänger. Gitarrist Vlatko Stefanovski feierte mit seiner Band "Leb i Sol" in Ex-Jugoslawien große Erfolge, die Gruppe brachte13 Alben heraus und gab Konzerte im Ausland. Seit 1994 verfolgt Stefanovski eine Solo-Karriere.

Allen Musikern gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Einflüssen der eigenen Kultur und Tradition. In ihrer Musik verbinden sie typische Elemente ihrer jeweiligen Heimatländer mit Jazz. Neben Klavier, Bass und Trompete werden daher auch landestypische Instrumente zu hören sein, wie die Tupan-Trommel oder die Kaval, eine mundstücklose Holzflöte. Theodosii Spassov hat im Laufe der Zeit eigene, moderne Spieltechniken seines traditionellen Instruments entwickelt.

"Im Westen denken viele Leute, so wie ich Kaval spiele, werde diese Flöte immer in Bulgarien gespielt", sagt Theodii Spassov. "Das ist aber nicht der Fall. Wenn man einen bulgarischen Kavalspieler danach fragen würde, wie man die Sachen macht, die ich spiele, dann könnte der nicht sagen, wie das geht. Das Kaval-Spiel ist normalerweise ziemlich streng. Ich spiele die Flöte offener."

Im Laufe der Zeit hat Theodosii Spassov eigene Grifftechiken und Ansatzweisen entwickelt, die von der traditionellen bulgarischen Spielart abweichen. "Im Zusammenspiel mit Jazzmusikern merkte ich, dass mein Instrument - so wie es genutzt wurde - limitiert ist. Wenn ich mit den Musikern nicht nur spielen, sondern auch kommunizieren wollte, dann musste ich das Kavalspiel erweitern. Ich war gezwungen, ein neue Spielweise zu entwickeln."

Die Musiker stehen für ein neues kulturelles Selbstbewusstsein der Länder Südosteuropas. Das Konzert im Bonner Gangolf-Center bietet die seltene Gelegenheit, Spitzenmusiker des World Jazz-Genres zu erleben. Das Konzert am 27. September beginnt um 20 Uhr. Karten gibt es zum Preis von 12 Euro (ermäßigt: 10 Euro) bei BonnTicket (Telefon: 0180-5001812)

Die Musiker und ihre Instrumente:
Theodosii Spassov (Bulgarien): Kaval, Gesang
Tamara Obrovac (Kroatien): Gesang
Vlatko Stefanovski (Mazedonien): Gitarre
Sanja Ilic (Serbien): Klavier
Mihai Sorohan (Rumänien): Trompete
Kostas Theodorou (Griechenland): Kontrabass
Yzzet Kyzyl (Türkei): Percussion
Stoyan Yankoulov (Bulgarien): Tupan, Percussion

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