Mit einem stürmisch gefeierten Sibelius-Zyklus des Oslo Philharmonic unter der Leitung von Klaus Mäkelä endete in dieser Woche das Internationale Musikfest Hamburg. Nach zwei pandemisch getrübten Jahren erreichte das Musikfest vom 28. April bis zum 1. Juni in 64 Veranstaltungen rund 75.000 Besucher, die Gesamtauslastung betrug 85%.
Mit einer Aufführung von Joseph Haydns Oratorium »Die Schöpfung« und der Lichtinstallation »Breaking Waves« hatte die sechste Ausgabe des Internationalen Musikfests Hamburg am 28. April spektakulär begonnen. Fünf Wochen lang waren unter dem Motto »Natur« viele der führenden Orchester der Welt zu Gast: unter ihnen das Gewandhausorchester Leipzig, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Philharmonia Orchestra, das Budapest Festival Orchestra, das Orchestre de Paris, die Münchner Philharmoniker und die Filarmonica della Scala. Top-Solistinnen und -Solisten wie Anne-Sophie Mutter und Elisabeth Leonskaja, Patricia Kopatchinskaja und Pekka Kuusisto, Igor Levit und Sir András Schiff begeisterten das Publikum.
Zu den Höhepunkten zählten zwei umjubelte konzertante Opernproduktionen: Dvořáks »Rusalka« mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert und Webers »Der Freischütz« mit dem Freiburger Barockorchester und René Jacobs. Einen intimen Abend, der lange nachhallen wird, gestaltete die Ausnahme-Sängerin Asmik Grigorian – gemeinsam mit Lukas Geniušas am Klavier widmet sie sich einer Auswahl von selten zu hörenden Liedern Sergej Rachmaninows. Patricia Kopatchinskaja beschäftigte sich in der Laeiszhalle ausgehend von Beethovens »Pastorale« mit der Zukunft unseres Planeten. Publikumsliebling Ingo Metzmacher brachte gemeinsam mit dem Ensemble Modern Mark Andres abendfüllenden Zyklus »rwh 1-4« auf die Bühne. Die amerikanische Musikerin und Komponistin Caroline Shaw fesselte das Publikum im Kleinen Saal der Elbphilharmonie mit ihrem erstmals in Deutschland aufgeführten Song-Zyklus »Let the Soil Play its Simple Part«. Bei bestem Wetter lockte das Percussion-Werk »Inuksuit« von John Luther Adams in den Hamburger Park Planten un Blomen. Das Kyiv Symphony Orchestra gab ein vielbeachtetes Benefizkonzert im Rahmen einer kurzfristig angesetzten Deutschland-Tournee.
Das Internationale Musikfest Hamburg ist ein gemeinsames Festival von HamburgMusik, NDR Elbphilharmonie Orchester, Symphoniker Hamburg, NDR Vokalensemble, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette, NDR das neue werk, Ensemble Resonanz, HAW Hamburg, HfMT Hamburg und Deichtorhallen Hamburg.
Gefördert wurde das Musikfest durch den Förderkreis Internationales Musikfest Hamburg sowie die Stiftung Elbphilharmonie und die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Die nächste Ausgabe des Musikfests findet vom 28. April bis zum 7. Juni 2023 statt und widmet sich der »Liebe«. Im Fokus steht der russisch-deutsche Komponist Alfred Schnittke.