Fünf Tage lang war das Deutsche Musikinformationszentrum (miz), eine Einrichtung des Deutschen Musikrates, Gastgeber der diesjährigen internationalen Konferenz der Musikinformationszentren. Über 20 Nationen aus der ganzen Welt nahmen vom 21. bis 26. Mai teil, um mit Vertretern des Musiklebens aus Deutschland in Austausch zu treten. Unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs berieten sich die Delegierten bei ihren Stationen in Hamburg, Bonn und Köln zum Themenfeld „Musik und Politik“. Ebenfalls in den Blick genommen wurden nationale Hilfsprogramme für Musikschaffende in der Corona-Pandemie sowie die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Globalisierung.
Im Zentrum der Tagung stand ein öffentlicher Konferenztag im Beethoven-Haus Bonn mit über 20 Referentinnen und Referenten aus Veranstaltungsbranche, Musikverbänden, Verwertungsgesellschaften und Forschungseinrichtungen. In vier Panels ging es um Strategien zu Programmplanung und Publikumsbindung, die Förderung zeitgenössischer Musik, neue Ansätze in der Musikvermittlung sowie das Urheberrecht in der Musik im Kontext weltweit agierender Konzerne. Neben rund 100 geladenen Gästen, die die Diskussionen vor Ort verfolgten, nahmen auch über 200 registrierte Teilnehmer aus der ganzen Welt per Livestream an der Veranstaltung teil.
Diana Marsh (Neuseeland), Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Musikinformationszentren (IAMIC): „Deutschland hat sich als offener, vielseitiger und herzlicher Gastgeber präsentiert. Es war für uns eine intensive Zeit mit vielen neuen Gesichtern, spannenden Diskussionen und unvergesslichen Konzerterlebnissen. Zum ersten Mal seit drei Jahren konnten wir wieder persönlich zusammenkommen und gemeinsam mit führenden Vertretern des deutschen Musiklebens Ideen austauschen. Wir nehmen viele wichtige Anregungen und Erkenntnisse in unsere Heimatländer mit."
Stephan Schulmeistrat, Leiter des Deutschen Musikinformationszentrums: „Seit unserer letzten Konferenz in Tallinn, Estland, 2019 hat sich die Welt in vielerlei Hinsicht verändert. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Angriffskriegs in der Ukraine sind auch im Musikleben an vielen Stellen zu spüren. Internationaler Austausch und Vernetzung sind heute wichtiger denn je, denn den Herausforderungen unserer Zeit können wir nur im Dialog begegnen. Wir freuen uns, mit dieser Tagung dazu einen Beitrag geleistet zu haben.“
Abgerundet wurde die IAMIC Konferenz durch ein umfangreiches Rahmenprogramm, in dem sich das Gastgeberland mit einigen seiner herausragenden Musikstätten wie dem Beethoven-Haus oder der Elbphilharmonie präsentierte. Mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck, dem WDR, dem Studio Ensemble Musikfabrik sowie der Hochschule für Musik und Tanz Hamburg waren weitere Orte vertreten, in denen die Gäste die Vielfalt des Musiklebens in Deutschland erleben konnten.
Die Jahrestagung der International Association of Music Information Centres (IAMIC) wird turnusmäßig von einem der 33 Mitgliedszentren ausgerichtet. Zum ersten Mal seit 20 Jahren war das miz wieder gastgebende Einrichtung. Die Musikinformationszentren nehmen in ihren Ländern unterschiedliche Aufgaben wahr, von Musikdokumentation und -information über Musikförderung und -produktion bis hin zu Musikexport.
Gefördert wurde die Veranstaltung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die GEMA-Stiftung sowie die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL).