Insgesamt 120 junge Künstler aus 26 Ländern haben soeben die erste Hürde beim XVI. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb Leipzig genommen. In einem aufwändigen Auswahlverfahren entschieden Vertreter der Jurys bereits im Vorfeld der hochkarätigen Konkurrenz, welche Teilnehmer am 8. Juli in Leipzig antreten dürfen.

Für den in diesem Jahr in den Fächern Orgel, Gesang und Violoncello/Barockcello ausgelobten Wettbewerb wurden 61 Sänger, 38 Cellisten und 21 Organisten zugelassen. Insgesamt waren 157 Einsendungen per Video beziehungsweise DVD eingegangen. „Das zum Wettbewerb 2004 erstmals eingeführte Vorauswahlverfahren hat sich qualitativ bewährt“, bestätigt Robert Levin, Präsident des Bach-Wettbewerbs. „Aus der Schar der potentiellen Kandidaten wurden im Rahmen einer sorgfältigen Prüfung jene Teilnehmer ermittelt, deren künstlerische und technische Fertigkeiten sowohl das ständig wachsende Ansehen des Wettbewerbs als auch die andauernde Faszination, die die Werke Bachs auf Musiker und Musikliebhaber ausüben, eindrucksvoll belegen.“

Die meisten Kandidaten stammen aus Deutschland. Hier waren es insgesamt 51 Teilnehmer, an zweiter Stelle gefolgt von Japan, danach Südkorea und Ungarn. Neben jungen Spitzenkünstlern aus den meisten europäischen Ländern werden auch Teilnehmer aus Australien, Kasachstan, Kolumbien und den USA erwartet.

Alle drei Jurys sind mit führenden Bach-Interpreten der Gegenwart hochkarätig besetzt: Im Fach Orgel unter anderem mit Ewald Kooiman (NL), Michael Schönheit (D) und Masaaki Suzuki (JPN), im Fach Cello mit Wieland Kuijken (BE), Philippe Muller (FRA), Kristin von der Goltz (D, NOR) und Peter Bruns (D) sowie Harry van der Kamp (NL), Elisabeth von Magnus (AUT), Barbara Schlick (D) und James Taylor (USA) im Fach Gesang.

Der XVI. Internationale Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb findet vom 8. bis 19. Juli 2008 statt. Er ermittelt und prämiert junge Spitzenkünstler aus der ganzen Welt. Aufgrund seines Profils ist er einzigartig: Das zu absolvierende Programm ist auf die Interpretation der Werke Bachs und seiner Zeitgenossen und von Bach inspirierte Kompositionen späterer Epochen ausgerichtet. Anspruchsvolle Pflichtprogramme stellen musikalische und geistige Höchstanforderungen an die Kandidaten.

Der Internationale Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb Leipzig zählt zu den bedeutendsten Musikwettbewerben Deutschlands. Er wurde erstmals im Jahre 1950 veranstaltet und genießt hohes internationales Ansehen. Von 1964 bis 1996 fand er in vierjährigem Turnus statt; seitdem wird er alle zwei Jahre ausgetragen. Wahlweise findet er in den Fächern Klavier, Cembalo, Orgel, Violine, Violoncello und Gesang statt. Sein internationales Renommee dokumentiert sich durch die Mitgliedschaft im UNESCOVerband „World Federation of International Music Competitions“, welcher alle bedeutenden Musikwettbewerbe repräsentiert. Seit 1992 wird der Bach-Wettbewerb vom Bach-Archiv Leipzig veranstaltet. Er steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen. Präsident ist seit 2000 der Pianist, Cembalist und Harvard-Professor Robert D. Levin.