Der MuVi-Preis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, weltweit der erste seiner Art, würdigt seit 1999 jedes Jahr das beste deutsche Musikvideo. In diesem Jahr feiert er seinen 20. Geburtstag – Grund zum Feiern und Anlass für einen Rückblick auf die Geschichte des Musikvideos von MTV bis YouTube. In der Jubiläumsjury küren DJ Hell, Marisa Olson und Simon Reynolds die Gewinner 2018.

Von Anfang an stand künstlerische Originalität im Vordergrund des MuVi-Preises. Bei seiner Einführung gab es noch MTV und VIVA, es hagelte Proteste, weil ein Filmfestival diesem kommerziellen Produkt Raum gibt. Das Musikfernsehen ist Geschichte, doch der MuVi-Preis hat gezeigt, dass das deutsche Musikvideo seine Geburtshelfer überlebte und sich längst als eigenständiges und vielfältiges Kurzfilmgenre etabliert hat.

Unter den Gewinnern der vergangenen Jahre finden sich Spielereien für den Gute-Laune-Avantgardisten Chilly Gonzales (Take Me To Broadway, Regie: Nina Rohde) ganz selbstverständlich neben hypnotischen Bastelarbeiten wie Oliver Pietschs Maybe Not (Catpower), einem Kompilationsfilm, der unzählige Fensterstürze aus Kinofilmen aneinanderreiht, oder künstlerische Arbeiten wie Carsten Nicolais Logo-Flicker-Clip uni acronym (alva noto ft. Anne-James Chaton) oder Daniel Frankes One Minute Soundsculpture (Ryoji Ikeda), der das Wesen des Musikvideos in 60 Sekunden präzise auf den Punkt bringt.

Zum Jubiläum erscheint im Mai 2018 das Buch after youtube – Gespräche, Portraits, Texte zum Musikvideo nach dem Internet (Strzelecki Books, Köln), mit Texten unter anderem von Esther Buss, Max Dax, Kerstin Grether, Adam Harper, Daniel Kothenschulte, Bert Rebhandl, Simon Reynolds und Georg Seeßlen.

Die Liste aller für den 20. MuVi-Preis nominierten Clips wird am 5. April veröffentlicht.

Der MuVi-Preis wird wie immer ergänzt durch ein Programm der besten internationalen Clips des Jahres und eine Kompilation von Musikvideos für Leute ab 14. Darüber hinaus sprechen am 6. Mai Simon Reynolds, Marisa Olson und Christian Höller (springerin) in einer Podiumsdiskussion darüber, wie sich das Musikvideo durch die Entstehung von Videoportalen verändert hat.

Beim MuVi Online-Publikumspreis kann zusätzlich jeder online über die Kandidaten 2018 abstimmen: Vom 5. April bis 5. Mai auf www.muvipreis.de .

Die MuVi-Jury 2018

DJ Hell, DJ und Produzent (Berlin)
Marisa Olson, Künstlerin, Autorin und Kuratorin (New York)
Simon Reynolds, Autor (Toronto)

after youtube – Musikvideo nach dem Internet

Wie haben sich Aussehen und Verwendungsweisen des Musikvideos durch die Entstehung von Videoportalen verändert? Simon Reynolds (Autor von Retromania), Marisa Olson (Begründerin des Begriffs Post Internet Art, Gründungsmitglied des Nasty Nets) und Christian Höller (springerin) geben auf einer Podiumsdiskussion Antworten.

Die Termine

Podiumsgespräch after youtube – Musikvideo nach dem Internet
Sonntag, 6. Mai 2018, 10 Uhr
Festival Space, Langemarkstraße 22, 46045 Oberhausen

MuVi-Preis und Preisverleihung: Samstag, 5. Mai 2018, 22 Uhr
MuVi International:Sonntag, 6. Mai 2018, 22 Uhr
MuVi 14+:Freitag, 4. Mai 2018, 10.30 Uhr und Sonntag, 6. Mai 2018, 14.30 Uhr
Lichtburg Filmpalast, Elsässer Str. 26, 46045 Oberhausen