Mit der sechsten ausverkauften Aufführung der Händel-Oper „Admeto“ in der Inszenierung von Doris Dörrie und einem Händel-Jazzt!-Burgkonzert in Hardegsen mit Leonid Chizhik, dem genialen Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz, geht heute, am 3. Juni 2009, das älteste Barockfestival der Welt zu Ende. Unter dem Motto „Faszination & Inspiration“ spürte ein facettenreiches Programm über dreizehn Tage vom 22. Mai bis 3. Juni 2009 dem Einfluss des Namensgebers auf Komponisten des 19. Jahrhunderts nach.
Die Opernproduktion „Admeto“ wurde durch das Public Viewing am Göttinger Kiessee einer großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 4.000 Besucher kamen zum weltweit ersten Public Viewing einer Händel-Oper. Eine DVD der Opernproduktion erscheint voraussichtlich im Spätsommer des Händel-Jahres 2009. Neben „Admeto“, der erstmals in Göttingen aufgeführt worden ist, stand die Welterstaufführung des „Dettinger Te Deum“ in der Bearbeitung von Mendelssohn Bartholdy unter Leitung des Künstlerischen Leiters der Festspiele, Nicholas McGegan, im Mittelpunkt.
Über 21.000 Besucher besuchten die von ca. 1.000 Künstlern gestalteten 96 hochkarätig besetzten Veranstaltungen der diesjährigen Internationalen Händel-Festspiele Göttingen. Das entspricht einer Auslastung von über 90 Prozent. Alljährlich zieht das Festival Tausende Barockliebhaber aus der ganzen Welt in die Region Südniedersachsen. Über das Internet wurden ca. 7,5 % der Tickets verkauft. Der Anteil des Internetverkaufs an den über externe Vorverkaufsstellen abgewickelten Ticketverkauf liegt bei 25 %.
Dr. Benedikt Poensgen, Intendant der Festspiele, zeigte sich begeistert über die Entwicklung der Festspiele: „Mit der Inszenierung der Oper „Admeto“, den neuen Programmformaten „Händel Jazzt!“ und „Händel 4 Kids!“ sowie mit den Konzerten des FestspielOrchester Göttingen haben die Festspiele erneut bewiesen, dass sie zurecht zu den weltweit führenden Festivals für Alte Musik gehören“. Das Medienecho auf die Festspiele ist gewaltig. So berichteten zahlreiche Journalisten direkt aus Göttingen für Medien im In- und Ausland. Besonders stark vertreten waren Journalisten aus dem englischen Sprachraum (Großbritannien, USA, Australien) aber auch aus den benachbarten europäischen Ländern wie Frankreich, Polen und Italien. Das umfangreiche Programm beweist einmal mehr die Aktualität des Komponisten und öffnet sich mit dem Public Viewing, „Händel Jazzt!“ (3 Konzerte) und „Händel 4 Kids!“ (11 Veranstaltungen, Workshop Schulkonzerte etc.) einem jungen und experimentierfreudigen Publikum.
Im Händel-Jahr 2009 gehen erstmalig auch Opernproduktionen der Händel-Festspiele auf Reisen. Die Oper „Admeto“ wurde von dem traditionsreichen Edinburgh International Festival als einer der Höhepunkte des Programms eingeladen. Die drei Aufführungen finden am 28., 29. und 31. August 2009 im Festival Theatre in Edinburgh statt. Zwischen den Opernaufführungen erklingt am 30. August Händels Masque „Acis & Galatea“ in einer 2008 erstaufgeführten Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdy unter der musikalischen Leitung von Nicholas McGegan. Mit diesem Konzert wird der 200. Geburtstag von Mendelssohn und der 250. Todestag Händels im Jahr 2009 gewürdigt.
Auch das schwedische Stockholm steht auf dem Gastspielplan der Händel-Festspiele: Im Drottningholms Slottsteater, einem der schönsten und am besten erhaltenen Barocktheater Europas, wird am 21., 22. und 23. August die Händel-Oper „Orlando“, 2008 in Göttingen inszeniert von Catherine Turocy, auf die Bühne gebracht. Die Titelpartie übernimmt, wie in Göttingen, der renommierte Countertenor William Towers.
Wer in diesem Jahr nicht nach Göttingen kommen konnte, hat am 5. und 7. Juni 2009 die Gelegenheit, das „Händel & Haydn-Konzert“ mit der Aufführung des „Dettinger Te Deums“ in der Bearbeitung von Mendelssohn Bartholdy sowie eine Händel-Gala mit den Solisten Dominique Labelle und Robin Blaze und beliebten Kompositionen wie der Feuerwerksmusik bei den Festwochen Herrenhausen zu hören. Für das CD Label Carus wird zudem das „Dettinger Te Deum“ in Hannover Herrenhausen produziert. Die CD-Produktion mit dem Festspielorchester Göttingen, internationalen Solisten und Nicholas McGegan erscheint im Herbst 2009.
Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen schreiben seit 1920 Musikgeschichte. Als das weltweit älteste Festival für Alte Musik lösten sie Anfang des 20. Jahrhunderts mit Aufführungen der Händel-Opern „Rodelinde“, „Julius Caesar“ und „Xerxes“ eine Bewegung aus, die als „Göttinger Händel-Renaissance“ in die Musikgeschichte eingegangen ist. Jedes Jahr überraschen die Händel-Festspiele und ihr Künstlerischer Leiter Nicholas McGegan mit musikalischen Entdeckungen, setzen renommierte Instrumentalisten und Sänger Maßstäbe in der Interpretation. In Annerkennung seines Erfolgs wurde der Vertrag von Nicholas McGegan noch einmal um drei Jahre bis 2011 verlängert.
Die nächsten Internationalen Händel-Festspiele finden vom 18. bis 25. Mai 2010 statt. Informationen sind in Kürze unter www.haendel-festspiele.de erhältlich.
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