Der Baden-Badener Festspielhaus-Intendant und Geschäftsführer Andreas Mölich-Zebhauser bleibt bis zum Jahr 2019 im Amt. Dies ist das Ergebnis gemeinsamer Beratungen des Vorstands der privaten Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden mit dem 57-jährigen. Der Kulturmanager Andreas Mölich-Zebhauser leitet das größte deutsche Opernhaus seit Juni 1998. „Er ist der Architekt einer Erfolgsgeschichte ohne Gleichen. Dass das Festspielhaus Baden-Baden innerhalb von nur wenigen Jahren Europas erstes privat finanziertes Opernhaus geworden ist und internationale Ausstrahlung erreicht, verdanken wir vor allem ihm. Er gilt für die Stiftung in dieser Position daher als gesetzt“, sagte Stiftungsvorstands-Vorsitzender Horst Weitzmann gestern im Rahmen einer Pressekonferenz zur vorzeitigen Vertragsverlängerung. Die private Kulturstiftung ist Trägerin der Festspielhaus Baden-Baden gGmbH.

„Ich möchte meinem Team, den vielen Förderern des Hauses, dem Publikum und den Künstlern dafür danken, dass sie mir das perfekte Umfeld für meine Arbeit bereitet haben. Ich kann mir kein aufregenderes Haus vorstellen, und Baden-Baden ist ein inspirierendes Juwel“, sagte Intendant Andreas Mölich-Zebhauser. Der vierfache Vater und Musikmanager begann seine Arbeit in Baden-Baden im Juni 1998, als das Projekt Festspielhaus nur wenige Wochen nach der Eröffnung des Hauses zu scheitern drohte. Heute glänzt das 2500-Plätze-Haus mit den großen Namen der internationalen Musikszene und bietet Festspiele fast über das ganze Jahr hinweg.

„Die zweite Dekade meiner Amtszeit steht für die internationale Verankerung des Festspielhauses und die weitere Schärfung des künstlerischen Profils“, umriss Mölich-Zebhauser ein großes Ziel. „Ich möchte erreichen, dass Musikliebhaber in aller Welt leuchtende Augen haben, wenn sie den Namen Baden-Baden hören. Mit dem Träumen habe ich noch lange nicht aufgehört, wo doch jetzt die besten Jahre des Hauses beginnen.“

Dass das Festspielhaus auf diesem Weg gut unterwegs ist, zeigt schon heute die Präsenz der internationalen Klassik-Stars an der Oos. „Wenn Baden-Baden heute schon für eine positive musikalische Aufregung steht, ist das Fundament gelegt. Nun müssen wir einen fruchtbaren internationalen künstlerischen Austausch zur Entwicklung einer neuen Bühnenästhetik in Gang bringen“, so Andreas Mölich-Zebhauser.

Erst vor wenigen Wochen hatte der Intendant entschieden, in Zukunft in der Oper ausschließlich Eigenproduktionen zu zeigen. Die in zwei Tagen beginnenden Pfingstfestspiele 2010 geben bereits einen Vorgeschmack: Bizets Oper „Carmen“ wird vom griechischen Dirigenten Teodor Currentzis in einem hoch differenzierten historischen Klangbild aufgeführt, und der französische Regisseur Philippe Arlaud führt den Klassiker des Musiktheaters behutsam zurück in die Tradition der Operá comique.

„Ich möchte der Ära des Regietheaters eine Ära der umfassenden Ernsthaftigkeit im Umgang mit der Oper folgen lassen“, sagte Andreas Mölich-Zebhauser. In der Musik sei diese Entwicklung längst im Gange und werde vom Publikum dankbar aufgenommen. „Nur der Austausch aller Künste kann uns eine neue Bühnenästhetik bringen“, ist das Credo des Baden-Badener Intendanten, der in Zukunft anregende Treffen von Künstlern verschiedener Genres in der Stadt an der Oos etablieren möchte.

Im Konzertbereich und im Ballett haben die Planungen für neue und teils auch umfangreichere Programme bereits begonnen, so der Intendant. „Auch die Education-Arbeit wird in den kommenden Jahren immer wichtiger werden und Teil des Gesamterfolges unseres schönen Hauses sein“, blickte Andreas Mölich-Zebhauser in die Zukunft.

Da eine solche Entwicklung Zeit benötigt, ist die Entscheidung des Stiftungsvorstandes der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden konsequent: „Wir stärken damit dem Künstler und dem Manager Andreas Mölich-Zebhauser den Rücken“, sagte Stiftungsvorstands-Vorsitzender Horst Weitzmann.