Heute eröffnet die 17. Popkomm ihre Pforten. Unter dem Motto „Meeting Music“ präsentieren sich drei Tage lang 796 Aussteller aus 48 Ländern in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm zu dieser international wichtigen Plattform für Musik und Entertainment. Das entspricht einem Ausstellerplus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sieben von zehn Ausstellern kommen aus dem Ausland nach Berlin.

Große Player wie Universal Music, Warner Music und Nokia sind ebenso vertreten wie kleine unabhängige Labels und Länderstände wie der des Partnerlandes Spanien. Auf der Teilnehmerliste stehen zudem Unternehmen wie Vodafone, Apple iTunes, Musicload, Napster und MSN Music International. Insgesamt werden an den drei Popkomm-Tagen zwischen 15.000 und 17.000 Besucher erwartet. Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, wird die Messe am Mittwoch mit einer Rede und einem offiziellen Rundgang eröffnen.
Innovation und Live-Musik sind die zentralen Themen der Popkomm 2005. Gleich am ersten Tag wird der Popkomm-IMEA (Innovation in Music & Entertainment Award) an Firmen verliehen, die sich in diesem Jahr durch die besten und innovativsten Geschäftsideen in Musik und Entertainment auszeichnen. Außerdem lockt das Popkomm-Festival mit über 400 Stunden Live-Musik in die Berliner Clubs. Beide Themenschwerpunkte spiegeln sich auch beim Popkomm-Kongress wieder.

„Die Musikbranche ist ein Wirtschaftszweig von ungeheurer Dynamik“, erklärt Popkomm-Geschäftsführer Dr. Ralf Kleinhenz. „Die rasanten Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung sind weiterhin dabei, das gesamte Business grundlegend zu verändern. Parallel dazu hat sich der Live-Bereich sehr stark entwickelt, sodass wir hier von einem enormen Wachstumsmarkt sprechen können. Die Popkomm bildet diese und andere aktuelle Entwicklungen ab. Sie wird innovative Trends aufzeigen und vorantreiben.“ Katja Bittner, Director of Popkomm, betont: „Bei der Popkomm geht es immer noch um Musik, doch sie ist längst keine reine Tonträgermesse mehr. Neue Technologien und neue Formen von Musik haben zu einem Strukturwandel geführt, der alle Bereiche von der Produktion über das Marketing und den Vertrieb bis hin zu Konzerten und Merchandising verändert hat. Auch rechtliche Fragestellungen haben sich verändert. Die Aufgabe der Popkomm ist es, neue Antworten zu vermitteln und für neue Impulse zu sorgen.“

Die Messe

Der Erfolg der ersten Berliner Popkomm im vergangenen Jahr sorgte 2005 für kräftigen Rückenwind: Die Zahl der Aussteller ist deutlich gestiegen. Zahlreiche große und kleine Labels aus aller Welt, Konzertveranstalter, Verbände und Institutionen sowie viele Unternehmen musikaffiner Bereiche sind in Berlin dabei. So präsentieren sich neben den Musik-Majors Universal Music Deutschland und Warner Music auch Unternehmen wie der Handy-Hersteller Nokia auf der komplett ausgebuchten Ausstellungsfläche von 16.000 Quadratmetern. Der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (idkv) ist in diesem Jahr erstmals mit einem Gemeinschaftsstand dabei, auf dem sich die deutschen Konzert- und Tourveranstalter vorstellen. Unter dem Motto „Meet Your German Promotor“ ist hier der zentrale Treffpunkt der Live-Entertainment-Branche
Rund 70 Prozent der Aussteller kommen nicht aus Deutschland. Mit eigenen Länderständen sind Musiknationen wie Norwegen, Dänemark, Kanada oder Großbritannien vertreten. Finnland, Belgien und das Popkomm-Partnerland Spanien haben ihre Ausstellungsflächen im Vergleich zum Vorjahr vergrößert. Erstmals sind Südafrika, Ungarn und Luxemburg mit eigenen Ständen vertreten. Darüber hinaus hat sich der Anteil afrikanischer und osteuropäischer Länder deutlich erhöht.

Auch in diesem Jahr gibt es ein „Labelcamp“, einen eigenen Bereich, der kleinen unabhängigen Firmen zur Verfügung gestellt wird. Bei der Gestaltung des „Labelcamps“ 2005 nahmen die Messedesigner den Begriff „Markt“ wörtlich und entwickelten für die Independents kleine Marktstände mit rot-weiß gestreiften Markisen. Hier hat sich die Zahl der Aussteller gegenüber dem Vorjahr verdoppelt: 49 Aussteller gruppieren sich um einen zentralen Meeting Point mit Musikabspielstationen und bequemen Sitzgelegenheiten.

Der Kongress

Innovation und der Live-Musik-Markt bilden auch auf dem Kongress die Themenschwerpunkte. Fachleute der Branche sowie Vertreter aus Politik, Kultur und Medien kommen hier zusammen, um sich in internationalen Foren, Workshops und Panels auszutauschen. Kongress-Managerin Constanze Althoff: „Ausgehend von der Digitalisierung, ist das Business ungeheuer beweglich geworden. Parallel dazu gibt es förmlich einen Boom der Konzert-Branche. Beides hängt eng miteinander zusammen. Die Risiken, aber auch die ungeheuren Chancen dieser Entwicklung stehen auf unserer Agenda ganz oben und haben die Themenauswahl maßgeblich bestimmt.“ Aufgrund der starken Internationalisierung finden die meisten Veranstaltungen in englischer Sprache statt.

Zu den elf Keynote-Speakern des Kongresses gehören Eddie Cue (Apple), David Goldberg (Yahoo!), Ilkka Raiskinen (Nokia), Prof. Dr. Karlheinz Brandenburg (Fraunhofer- Institut), Dieter Gorny (MTV) und der Musiker und Musikmanager René Baumann alias DJ Bobo. Nachwuchsförderung und Fortbildung gehören ebenfalls zu den großen Themen. So findet vom 13. bis 16. September der „music media campus“ statt, ein internationales Praxisforum für Nachwuchskräfte aus der Musik- und Entertainment-Branche unter der Schirmherrschaft von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit.

Das Festival

Insgesamt 1.500 Künstler aus 23 Nationen treten beim Popkomm-Festival 2005 auf. In 21 Berliner Locations präsentiert die Popkomm in Zusammenarbeit mit ihren Partnern die unterschiedlichsten Musikstile von Neo-Jazz bis Hardcore-Punk. So reicht die Palette der auftretenden Künstler von dem finnischen Jazzgitarristen Jarmo Saari Solu über die britischen Bands Stereo MCs und Supergrass bis hin zu den spanischen Soul-Punks von Tokyo Sex Destruction, dem deutschen Star-DJ Paul van Dyk oder der deutsch-amerikanisch-britischen Boygroup US 5. Zentraler Anlaufpunkt des Festivals ist die Kulturbrauerei im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.

Dass die Konzerte vor allem in Clubs stattfinden, entspricht den Erwartungen der Künstler und des Publikums. „Beim Popkomm-Festival geht es darum, neue und spannende Künstler möglichst hautnah zu entdecken. Das ist am besten in einer Clubatmosphäre möglich“, so Dirk Schade, Manager Events & Festival bei der Popkomm GmbH. Mit zahlreichen Künstlern unterschiedlicher Genres präsentiert sich Spanien als Partnerland. „Spanien ist ganz einfach eine großartige Musiknation, die hier zu Lande leider viel zu wenig bekannt ist. Da gibt es wahnsinnig viel zu entdecken“, freut sich Dirk Schade. Aber auch zahlreiche Künstler aus Kanada, Südafrika, die Neue Holländische Welle oder die musikalisch-literarische Reihe „Word Up!“ machen das Popkomm-Festival zu einem erstklassigen, international beachteten Musik-Event.

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