Unsere Stadt wird vor dem Hintergrund globaler Migrationsbewegungen und zunehmender Bedrohung künstlerischer Freiheit vielen gefährdeten Kunst- und Kulturschaffenden eine neue Heimat. "Deshalb ist die vom Berliner Senat ins Leben gerufene Initiative "Weltoffenes Berlin“ so wesentlich: 500.000 Euro stehen der Senatsverwaltung für Kultur und Europa nun jährlich zur Förderung künstlerischer Freiheit zur Verfügung. Und die Bilanz der ersten acht Monate mit über 77 Anträgen und einer Förderquote von ca. 28% Prozent beweist die Notwendigkeit der neuen Förderprogramme.“, erklärt Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa.
Das sind erstens das Fellowship-Programm "Weltoffenes Berlin“, bei dem sich Berliner Kulturakteurinnen und Kulturakteure für das Jahr 2019 um ein maximal einjähriges Fellowship bewerben können, mit dem sie Kunst-, Medien- oder Kulturschaffenden den Zugang ins Berufsleben erleichtern wollen, die ihre bisherigen Aufenthaltsländer aufgrund der dortigen politischen Situation verlassen haben oder wollen. - Zweitens das Förderprogramm "Beratung, Unterstützung und Vernetzung für transnationale Kunst-, Medien- und Kulturschaffende“, das Projekte zur beruflichen Beratung, Unterstützung und Vernetzung von professionellen Kunst-, Medien- und Kulturschaffenden aller Sparten fördert, die ihre bisherigen Aufenthaltsländer aufgrund der dortigen politischen Situation verlassen haben.
Auch mit der 2018 eingegangenen Mitgliedschaft im "International Cities of Refuge Network“ (ICORN) übernimmt Berlin in seiner Rolle als internationale Kulturmetropole Verantwortung. Mit der Mitgliedschaft ist ein Stipendium für eine* gefährdete*n Kunst- oder Kulturschaffende*n verbunden, das 2018 erstmals vergeben wird. Mit der Koordination des Stipendiums ist das Berliner Künstlerprogramm des DAAD beauftragt, ein langjähriger Partner des Landes Berlin und erfahrener Akteur.
"Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD schafft Freiräume für Künstler*innen. Angesichts der weltweiten Konfliktlagen sind heute leider auch Schutzräume notwendig. Wir freuen uns deshalb darauf, als Partnerinstitution von ICORN und dem Land Berlin gefährdeten Kulturschaffenden temporäre Zuflucht bieten zu können. Mit unserer Vernetzungsarbeit werden wir dafür Sorge tragen, dass die Stipendiat*innen am Berliner Kulturleben teilhaben“, betont Silvia Fehrmann, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.
"Menschenrechte und das Recht auf freie Meinungsäußerung geraten 2018 zunehmend unter Druck. Das Land Berlin hat mit dem Beitritt zum "International Cities of Refuge Network“ einen wichtigen Schritt getan – sowohl symbolisch als auch praktisch.“, ergänzt Helge Lunde, Geschäftsführer des "International Cities of Refuge Network“ (ICORN/Städte der Zuflucht) und fährt fort: “Wir arbeiten schon jetzt begeistert mit dem Land an der Implementierung des Programms und freuen uns darauf, wenn der oder die erste gefährdete Kunst- oder Kulturschaffende in Berlin willkommen geheißen, geschützt und unterstützt wird.“