In der Berliner Musikhochschule Hanns Eissler wurde am 22. Juni die Initiative „Das ganze Werk“ für die Region Berlin/Brandenburg gegründet. Ihr Vorbild findet die Initiative in Norddeutschland, wo engagierte Radio-Hörer unter dem Motto „Das ganze Werk“ bereits seit zwei Jahren für eine Qualifizierung des NDR-Kulturprogramms eintreten. Mit der Neu-Gründung sollen ähnliche Aktivitäten für den Sender Radio Berlin/Brandenburg (rbb) in Gang gesetzt werden. An der der Gründung voraus gehenden Podiumsdiskussion nahm auch DKV-Präsident Manfred Trojahn teil.

„Der Sender muss ein abwechslungsreiches, an Qualität und am Kulturauftrag orientiertes Programm bieten, das zum Zuhören einlädt“, heißt es unter anderem in der Gründungsresolution der Initiative. Erst mit einem solchen Programm könne der Sender überzeugend der Verpflichtung nachkommen, (…) die Musik z.B. durch Kompositionsaufträge und Produktionen mit neuem Repertoire fortzuentwickeln.

Manfred Trojahn berichtete, dass Komponisten in der GEMA Wertungspunkte für Sendungen im Radio kaum noch sammeln könnten. „Sie werden nicht mehr gespielt“. Ebenso wie Trojahn bemängelten auch Gerhart R. Baum, Rechtsanwalt und Bundesinnenminister a.D., sowie Gisela Nauck, Herausgeberin der Zeitschrift „Positionen“, dass die Redaktionen der Neuen „E“-Musik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit wesentlich gekürzten Sendeplätzen und Etats kämpfen müssten.