Das Land Niedersachsen vergibt in diesem Jahr den Praetorius Musikpreis Niedersachsen in sechs Kategorien an künstlerische Persönlichkeiten und Institutionen, die regional und international das facettenreiche Musikleben Niedersachsens repräsentieren.
Geehrt werden die Preisträger und Preisträgerinnen in einer feierlichen Galaveranstaltung unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, am 20. August 2009 in der Staatsoper Hannover. Zur Verleihung werden prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur erwartet.
Musik und Musikvermittlung neu und anders denken und künstlerisch Grenzen überschreiten, das beschreibt das künstlerische Schaffen von Ingo Metzmacher, der für seine Arbeit den "Preis für herausragende künstlerische Leistung", dotiert mit 10.000 Euro, erhält. Der aus Hannover stammende Ingo Metzmacher ist Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie- Orchesters Berlin.
In der Kategorie "Internationaler Friedensmusikpreis", ausgestattet mit 10.000 Euro, wird der Praetorius Musikpreis Niedersachsen an Michael Dreyer für seine Arbeit als künstlerischer Leiter des Morgenland Festival Osnabrück. "Im Rahmen des Festivals widmet er sich – mit großem Erfolg – dem kulturellen Dialog mit dem Orient und versucht, alte Feindbilder und Klischees durch Musik abzubauen", begründete die Jury ihre Entscheidung.
Für zukunftsorientierte internationale Musikprojekte vergibt die Jury den "Musikinnovationspreis", dotiert mit 8.000 Euro, in diesem Jahr an die Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA), Frankfurt am Main. Die IEMA, gegründet 2003, ist eine Initiative des international renommierten Ensemble Modern, mit der die Musiker des Ensembles ihre Erfahrungen in zeitgenössischer Musik über Stipendien, Meisterkurse und Weiterbildungen an junge Nachwuchskünstler weiter vermitteln.
Der Komponist Johannes Schöllhorn erhält den mit 8.000 Euro dotierten Kompositionspreis. Johannes Schöllhorn lehrt Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Er ist vielfacher internationaler Kompositionspreisträger und in vielen Ländern künstlerisch aktiv. Er gab Kompositionskurse beim Takefu-Festival (Japan), erhielt Kompositionsaufträge vom französischen Kultusministerium und bringt so das vielfältige Musikleben Niedersachsens international ins Gespräch.
Mit Förderpreisen in Höhe von jeweils 5.000 Euro unterstützt das Land Niedersachsen junge Talente in ihrer weiteren künstlerischen Entwicklung. Die Jury zeichnet in diesem Jahr die Dirigentin Joana Mallwitz, den Schlagzeuger Stefan Kellner und den Pianisten Alexej Gorlatch mit dem Praetorius Förderpreis aus. Die drei jungen Künstler haben sowohl im nationalen wie internationalen Wettbewerb, zum Beispiel bei "Jugend musiziert"- Wettbewerben, herausragende musikalische Leistungen gezeigt.
Mit dem Praetorius Musikpreis Niedersachsen in der Kategorie "Ehrenamtliches Engagement", ausgestattet mit 5.000 Euro, wird Prof. em. Ursula Hansen für ihr Engagement im Bereich der Nachwuchsförderung in Niedersachsen geehrt. Ursula Hansen gründete den Gundlach Musikpreis, der an der Hochschule für Musik und Theater Hannover eigens für deren Studierende ausgeschrieben wird. Die Stipendiaten können, neben der materiellen Unterstützung, zwei Jahre mietfrei in der "Vielharmonie" leben und arbeiten. Klangvoll im Wortsinn hat Ursula Hansen in dem umgebauten Wohnhaus einen Ort geschaffen, der für Kreativität und Inspiration steht.
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft vergibt seit 2005 den "Praetorius Musikpreis Niedersachsen". Namensgeber ist Michael Praetorius, der ab 1604 in Wolfenbüttel als bedeutender Komponist und führender Musiktheoretiker seiner Zeit wirkte. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer unabhängigen Fachjury, die sich aus Experten des internationalen Musiklebens, renommierten Musikjournalisten und Künstlern zusammensetzt.
Absätze