In der Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände entstehen auf mehr als 7.000 Quadratmetern Fläche neue Arbeits- und Ausstellungsräume für Künstler – die sogenannten Ermöglichungsräume. Vier der 16 Sektoren des denkmalgeschützten Rundbaus werden dafür ausgebaut. Mit den neuen Flächen soll der in Nürnberg herrschende Mangel an Räumen für Kunst und Kultur gemindert werden. Zugleich werden damit neue künstlerische Formen des Umgangs mit den NS-Bauten eröffnet – ein weiterer Schritt im Sinne einer zukunftsorientierten Erinnerungskultur.

Aktueller Stand der Planungen

Es ist ein einfacher Ausbau geplant. Da der Bau unter Denkmalschutz steht, wird – auch aus Kostengründen – auf tiefgreifende Eingriffe verzichtet. Der Rohbaucharakter bleibt erhalten, Mauerwerk wird nicht verputzt oder gestrichen. Technische Anlagen werden weitestgehend sichtbar eingebaut. Alle Ausbauarbeiten werden zudem ökologisch begleitet. Die Räume sind künftig weitestgehend barrierefrei. Für Heizung und Strom sollen, wenn möglich, erneuerbare Energien oder Fernwärme eingesetzt werden.

Die Kongresshalle besteht aus 16 baugleichen Sektoren. Die Ermöglichungsräume werden in die Sektoren 1 und 2 sowie 9 und 10 einziehen. Das Staatstheater wird die Sektoren 3 bis 8 nutzen. Durch diese Einteilung sind Synergien zwischen Dokumentationszentrum, Ermöglichungsräumen und Staatstheater möglich.

Die Sektoren 1 und 2 werden zum „Präsentationshaus“ mit Ausstellungsräumen, Galerien, Spielstätten und Veranstaltungsräumen. Daneben laden eine Teeküche, Aufenthaltsräume und Foyers zum Verweilen und zum kommunikativen Austausch ein – sowohl für Künstler als auch für Besucher. Die Sektoren 9 und 10 werden zum „Produktionshaus“. Darin sind Probe- und Arbeitsräume angesiedelt. Im Detail sind 49 Atelierräume, Werkstätten, ein Tonstudio, 25 Bandproberäume und ein etwa 200 Quadratmeter großer Tanzproberaum geplant. Die Gesamtfläche der Ermöglichungsräume beträgt knapp 7.300 Quadratmeter.

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