Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums verleiht den diesjährigen „Ludwig-Landmann-Preis für Mut und Haltung“ an den Pianisten Igor Levit.

Er erhält die Auszeichnung für sein konsequentes Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit. „Die Idee, dass es Menschen zweiter Klasse geben kann", wie er einmal sagte, stoße auf seinen entschiedenen Widerspruch. Mit klaren Worten fordert er alle auf, die Demokratie gegen „diese Giftmischer“ zu verteidigen. Dass er wegen seiner Haltung Morddrohungen erhielt, schüchtert ihn nicht ein. Die Laudatio auf Levit hält die Publizistin Carolin Emcke. Die Preisverleihung am Montag, 19. September, um 19 Uhr im Jüdischen Museum wird live auf dem YouTube-Kanal des MuseumsExternal Link gestreamt.
 
Der anlässlich der Wiedereröffnung des neuen Jüdischen Museums im Oktober 2020 ins Leben gerufene und mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen. „Damit möchte die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums an das Vermächtnis Ludwig Landmanns erinnern. Als letzter demokratisch gewählter Oberbürgermeister Frankfurts vor der nationalsozialistischen Machtübernahme führte er mit seiner visionären Regierungspolitik Frankfurt in den Jahren 1924 bis 1933 auf den Weg zu einer modernen Metropole“, teilt der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft der Freunde und Förderer, Werner D’Inka, mit. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde Landmann 1933 seines Amts enthoben, seiner Pension beraubt und in die Flucht getrieben. Er starb 1945 verarmt im niederländischen Exil.

Absätze