Der IFPI-Dachverband der Musikwirtschaft veröffentlichte am 9. April seine Jahresbilanz 2002: Demnach gaben die weltweiten Umsätze der Tonträgerbranche um sieben Prozent auf 32 Milliarden Dollar nach. Im vergangenen Jahr lag das Minus noch bei fünf Prozent. Die Zahl der verkauften Exemplare sank 2002 um acht Prozent. Laut IFPI-Chairman Jay Berman weist die Bilanz keine Überraschungen auf. Als größte Probleme der Branche nannte er illegale Downloads, die CD-Brennerei und den wachsenden Wettbewerb mit anderen Entertainment-Angeboten. Zum Umsatzminus trugen CD-Alben einen Rückgang von sechs Prozent bei, die Einnahmen mit CD-Singles brachen um 16 Prozent ein, die Umsätze mit MCs um 36 Prozent. Einziger Lichtblick sind die im Zuge des DVD-Booms um neun Prozent nach Umsätzen und um zwölf Prozent nach Exemplaren gestiegen Verkaufszahlen von Musikvideos. In Europa stieg die Zahl der verkauften DVDs um 96 Prozent, in Nordamerika um 39, in Lateinamerika um 89 und in der Region Asien & Australien um 184 Prozent. Da die IFPI die Angaben ihrer 1500 Mitgliedsfirmen aus 76 Nationen auf den Gesamtmarkt hochrechnet, weichen die Angaben für einzelne Regionen von den Zahlen der nationalen Branchenverbände ab: So weist die IFPI-Statistik für das erneut hinter Frankreich auf Platz fünf der weltweit größten Tonträgermärkte rangierende Deutschland ein Umsatzminus von 9,1 Prozent aus.