In Anwesenheit von Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen, MdB, wurde heute im hannoverschen Zooviertel der erste Musikkindergarten der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) eingeweiht. Die gelungene Zusammenarbeit der HMTMH mit der katholischen Kirche St. Elisabeth sowie die finanzielle Unterstützung der Walter und Charlotte Hamel Stiftung ermöglichen diese für die Stadt modellhafte Einrichtung.

In einer Feierstunde am heutigen Montag würdigten alle kooperierenden Einrichtungen die gelungene und zielführende Umsetzung des St. Elisabeth-Musikkindergartens. Die Kindergartenkinder zeigten bereits Erlerntes und der Kammerchor des Mädchenchors Hannover gab musikalisches Geleit.

„Die HMTMH fühlt sich auch für die musikalische Früherziehung der Kleinsten verantwortlich. Diese Einrichtung fördert Kinder musikalisch und bildet gleichzeitig angehende Pädagoginnen und Pädagogen studienbegleitend aus. Eine wunderbare Synergie“, so Hochschulpräsidentin Professorin Dr. Susanne Rode-Breymann. In einem den Unterricht im Kindergarten begleitenden Seminar mit didaktisch-methodischem Schwerpunkt lernen Studierende der HMTMH, vermittlungsmethodische Kreativität zu entwickeln. So werden Sie für den späteren Beruf ideal ausgebildet.

Musikpraxis zum Bildungsinhalt der Kinder zu machen ist Leitidee des zunächst auf drei Jahre angelegten Modellprojekts. In der Vorschulzeit gilt es, die kindliche Neugier für Musik, für die Künste und die Kultur zu öffnen. Handelndes und hörendes Umgehen mit Musik steht dabei im Zentrum der Arbeit. Das Konzept ist übergreifend: Durch die gute Verzahnung besteht für die Kinder die Möglichkeit, später im Mädchenchor Hannover oder im Hochschulprojekt „VIFF“ aufgenommen zu werden. So ausgebildete junge Menschen tragen die Musik als integralen Bestandteil in die Gesellschaft. Ein späteres Musikstudium ist nicht ausgeschlossen.

„Neben der Freude, die Musik auslöst, unterstützt das gemeinsame Musizieren als Teil der Früherziehung die Entwicklung der kognitiven und sozialen Kompetenzen der Mädchen und Jungen. Musikunterricht für alle Kinder, unabhängig von der Herkunft, stärkt so auch ihre späteren Teilhabemöglichkeiten“, stellte Dr. Ursula von der Leyen, MdB, in der Gellertstraße heraus. Und weiter: „Deswegen freue ich mich – und bin auch stolz –, dass es in Hannover fortan einen Musikkindergarten gibt.“

Singen und Stimmspiele, erste Kontakte mit Musikinstrumenten, Gehör- und Rhythmusschulung fließen in alle Bildungsbereiche ein und werden fester Bestandteil im Tagesverlauf der Kinder. Singen und Hören-Lernen hilft bei der Sprachentwicklung, unabhängig vom kulturellen Hintergrund des Kindes, und fördert dessen soziale Kompetenz. Dr. Christian Haferkorn, Vorstandsvorsitzender der Walter und Charlotte Hamel Stiftung, machte deutlich: „Wir haben für das Hochschulprojekt, das auf Initiative von Gudrun Schröfel, Professorin für Musikerziehung, möglich geworden ist, gern Mittel zur Verfügung gestellt. Gute Ausstattung, ausreichend Klangkörper in Form von Handtrommeln, Xylophonen usw. sind für einen erfolgreichen Musikkindergarten zwingend erforderlich.“ Die Hannoversche Walter und Charlotte Hamel Stiftung ermöglicht die Anschaffung der Arbeitsmittel und Finanzierung der Lehrkräfte mit einer zunächst dreijährigen Unterstützung von 5.000 Euro pro Jahr.