Plötzlich und unerwartet verstarb am Sonntag, 6. Februar 2005 in Florenz der Ehrensenator der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Prof. Lazar Berman im Alter von 74 Jahren. Die Hochschule für Musik trauert um einen großen Pianisten, bedeutenden Künstler und Pädagogen, der in Weimar viele Jahre als Gastprofessor, Juryvorsitzender und Dozent der Weimarer Meisterkurse wirkte.

„Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass Lazar Berman sich bei uns sehr wohl gefühlt hat und mit Verantwortung, aber auch großer Freude seine Studenten unterrichtete. Weimar war für ihn eine zweite Heimat“, sagt der Rektor der Hochschule für Musik Franz Liszt, Prof. Rolf-Dieter Arens. „Die Hochschule verliert einen großer Musiker und wir alle einen der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so Arens weiter.

Prof. Lazar Berman war Mitinitiator und Juryvorsitzender des 1. Internationalen Franz Liszt Wettbewerbs 1994 in Weimar. In besonderer Weise war er der Musikhochschule durch seine Gastprofessur in den Jahren 1995 bis 2000 verbunden. 1999 wurde er zum Ehrensenator der Franz-Liszt-Hochschule berufen. Auch in den vergangenen fünf Jahren wirkte Lazar Berman regelmäßig als Dozent bei den Weimarer Meisterkursen in der Stadt an der Ilm und blieb so in engem Konztakt zu den Studierenden und Lehrkräften der Musikhochschule.

Am 26. Februar 1930 in St. Petersburg geboren, profitierte Berman frühzeitig von der flächendeckenden Nachwuchsförderung in der damaligen Sowjetunion. Als 7-Jähriger gab er sein pianistisches Debüt im Bolschoi-Theater. Ab 1939 besuchte er das Moskauer Konservatorium bei Alexander Goldenweiser, Wladimir Sofronizkij und später auch bei Swjatoslaw Richter. Es folgten große Wettbewerbserfolge und Konzertreisen in die Staaten des Warschauer Paktes. Lazar Berman wurde als idealer Interpret der Werke Liszts, Beethovens und der heimischen russischen Komponisten gefeiert und seine Einspielung von Tschaikowskys b-Moll-Klavierkonzert unter Herbert von Karajan machte ihn auch in Westeuropa und den USA bekannt. Berman ergänzte sein solistisches Schaffen durch Unterrichts- und Jurorentätigkeit in der ganzen Welt, immer unter seiner Devise: Lyrik, Klarheit, Virtuosität.

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