Gerade in Zeiten allgemeiner Kürzungen und Schließungen ist es hervorhebenswert, dass die Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden ein „Institut für musikalisches Lehren und Lernen“ gegründet hat. Diese Einrichtung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Lessing verfolgt das Ziel, Lernprozesse beim musikalischen Üben sowie beim Unterricht systematisch zu erforschen. „Gerade bei einer so komplexen Tätigkeit wie dem Instrumentalspiel hängt der Lernerfolg von derartig vielen Faktoren ab, von denen der einzelne Lehrer oder Schüler notgedrungen immer nur einen winzigen Teilaspekt im Auge hat“, so Lessing auf der Gründungsveranstaltung. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema stecke noch in den Kinderschuhen und sei nur in einem interdisziplinären Austausch durchführbar, für den die Hochschule mit ihrer vielseitigen künstlerisch-wissenschaftlichen Struktur ein idealer Standort sei.

Prof. Dr. Stefan Gies, Rektor der Hochschule wies darüber hinaus auf die sich deutlich wandelnde Haltung Jugendlicher zum Instrumentalspiel hin. „Wenn es der Hochschule nicht gelingt, hier neue Konzepte zu finden, sägt sie sich langfristig den Ast ab, auf dem sie sitzt.“ Für Forschungen im Bereich der musikalischen Entwicklungspsychologie kann das Institut auf die Kinderklasse zurückgreifen. „Nach langen Jahren der Heimatlosigkeit hat die Kinderklasse nun endlich einen festen institutionellen Rahmen, der sowohl für die künstlerische wie auch für die wissenschaftliche Arbeit eine ideale Ausgangsposition bildet“, freute sich die Kinderklassen-Leiterin Prof. Christine Straumer. Von der eindrucksvollen Leistungsfähigkeit der Kinderklasse zeugten viele überzeugende Beiträge die den Festakt umrahmten.
Quelle: Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden

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