In der ausverkauften Tokioter Suntory Hall gaben Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin gestern Nachmittag (Ortszeit) mit der 9. Sinfonie das gefeierte Finale des Bruckner-Zyklus. Erstmals in der japanischen Musikgeschichte standen in nur 11 Tagen, zwischen dem 9. und 20. Februar, sämtliche Sinfonien Anton Bruckners auf dem Programm, flankiert von einer Auswahl von Mozarts Klavierkonzerten. Die Faszination einer Aufführung aller Bruckner Sinfonien in so kompakter Zeit erklärte Daniel Barenboim während einer Pressekonferenz: »Wenn man zwei oder drei Sinfonien Bruckners erlebt, hört man die Gemeinsamkeiten – wenn man aber den kompletten Zyklus hört, erkennt man auch die Unterschiede.«
Das hochkonzentrierte Publikum bedankte sich für dieses einzigartige musikalische Erlebnis mit Standing Ovations und 30-minütigen frenetischem Applaus. Daniel Barenboim wiederum danke mit zwei Zugaben als Solist am Klavier: mit dem zweiten und dem Finalsatz aus Mozarts Sonate KV 330.
Tsuyoshi Tsutsumi, Präsident der Suntory Hall resümiert: »Ein nicht endender Applaus und Jubel des Publikums. Maestro Barenboim und der Staatskapelle Berlin sei mein größtes Lob geschenkt. Die Aufführung des Bruckner-Zyklus binnen zwei Wochen war eine Herausforderung, die in der klassischen Musikgeschichte Japans eine historische Bedeutung hat. Für die großartige Bereicherung des 30. Jubiläums der Suntory Hall möchte ich mich herzlich bedanken.«
Koji Inaki, Executive Vice President des Tourneeveranstalters Fuji Television ergänzt: »Der Bruckner-Zyklus der Staatskapelle Berlin mit Maestro Daniel Barenboim in der Suntory Hall zum 30. Jubiläum der 'Toshiba Grand Concerts' ist eine monumentale Leistung, die für immer in die klassische Musikgeschichte Japans eingehen wird. Die große Begeisterung der Musikliebhaber in den jeweiligen Konzerten ist nicht in Worte zu fassen. Auch sollte man nicht vergessen, dass man durch dieses Projekt zahlreiche neue Liebhaber der klassischen Musik und Bruckners gewonnen hat. Das 'Ereignis' vom 9. Februar bis 20. Februar 2016 in der Suntory Hall wird auch nach Jahrzehnten unter den japanischen Musikliebhaber ein Gesprächsthema sein. Im Namen des Veranstalters und des Titelsponsors Toshiba möchte ich mich bei Maestro Barenboim und der Staatskapelle Berlin herzlich bedanken.«
Nach Aufführungen sämtlicher Bruckner-Sinfonien in Wien (2012) und Japan (2016) setzen Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin dieses einzigartige Projekt im folgenden Jahr in der neuen Philharmonie Paris und in der New Yorker Carnegie Hall fort.
Den Abschluss der fünfwöchigen Asientournee bilden am 23., 24. und 25. Februar 2016 drei Konzerte der Staatskapelle Berlin in Kanazawa, Hiroshima und Fukuoka, geleitet von David Afkham, zurzeit Chefdirigent des Orquesta Nacional de España und einer der international meistgefragten Dirigenten seiner Generation. Auf dem Programm stehen Brahms’ 2. Sinfonie, die Ouvertüre zu Webers »Der Freischütz« sowie Mozarts Sinfonia concertante Es-Dur KV 297b.