Was wäre Halle ohne die Festspiele und was wären die Festspiele ohne Halle? Das jährliche Musikfestival um Georg Friedrich Händel ist aus der Stadt nicht mehr wegzudenken und zieht stets neue internationale Gäste an. Ensembles aus aller Welt reisen an und treten auf um Händels Musik und ihre Variationen zum Besten zu geben. Die kommenden Händel-Festspiele stehen dabei unter einer besonderen Zahlenkonstellation: Seit nun mehr 90 Jahren finden die Festspiele in der Geburtsstadt des Komponisten statt. Im Jahre 1922 öffnete das internationale Musikfestival in Halle seine Türen und lud von 1952 an zu einem jährlichen Musik-Spektakel ein, das seit 60 Jahren jedes Jahr im Juni ausgerichtet wird. Und im nächsten Jahr zählt die Stadt zudem die 75. Händelfestspiele.

Was oft unterschlagen wird: Schon 1859 und 1885 spielten sich zwei große, mehrtägige Händelfeiern in der prächtigen Saale-Stadt ab, die den Göttinger Händelfreunden ordentlich Konkurrenz machen würden. Aber da es sich bei den Veranstaltungen im 19. Jahrhundert um allgemeine Feierlichkeiten handelte, kann das Jahr 1922 als offizieller Beginn der Händel-Festspiele Halle festgeschrieben werden. Vom besagten Jahr an wurden auf der Grundlage quellenkundlicher Auswertungen musikalische Händel-Kompositionen umgesetzt. Vor allem die Händel-Opern erfuhren, genau wie bei den heutigen Festspielen, eine Renaissance. Ab 1952 rückte die Händelforschung immer mehr in den Mittelpunkt der Umsetzung: die Händel-Werke sollten nach neuesten wissenschaftlichen und künstlerischen Erkenntnissen aufgeführt werden. Eine Prämisse, die zum Qualitätssiegel der jährlichen Händel-Festspiele in Halle an der Saale geworden ist.

So dürfen sich die Besucher im nächsten Jahr auf die 75. Händel-Festspiele freuen, die vom 31. Mai bis 10. Juni 2012 stattfinden werden und das liebenswerte Halle erneut international Aufblühen lassen.