Vor genau 100 Jahren, im Herbst 1919, unterzeichnete Paul Hindemith seinen ersten Vertrag mit dem Mainzer Verlagshaus B. Schott’s Söhne. Er besiegelte damit eine Verbindung, die bis zum heutigen Tag – inzwischen von seiner Rechtsnachfolgerin, der Fondation Hindemith Blonay, – weitergeführt wird.
Aus Anlass dieses Jubiläums präsentiert das Hindemith Institut Frankfurt die Edition Hindemith–Schott. Der Briefwechsel. Publiziert werden rund 2800 Schriftstücke von Hindemith und seiner Frau Gertrud sowie den damaligen Verlagsinhabern Ludwig und Willy Strecker und weiteren Mitarbeitern. Sie zeichnen über einen Zeitraum von 1919 bis 1967 nicht nur ein lebendiges Bild von Hindemiths Beziehung zu seinen Verlegern, aus der sich über die Jahrzehnte hinweg auch freundschaftliche Bindungen entwickelten, sondern gewähren exklusive Einblicke in die künstlerischen Entwicklungen und politischen Verwerfungen der Moderne – ein bedeutendes Dokument der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Die Vorstellung des Briefwechsels mit einem Fachvortrag und Rezitation aus der Publikation findet am 14. November 2019 um 18.30 Uhr in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz statt.
Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von einem Konzert des Pianisten Olli Mustonen, der Hindemiths Klavierzyklus Ludus tonalis (1942) präsentiert. Der 1967 in Helsinki geborene Pianist konzertiert seit vielen Jahren weltweit mit renommierten Orchestern und unter namhaften Dirigenten, seine Klavierabende führten ihn auf die Podien der großen Musikhauptstädte der Welt. Inzwischen hat er auch als Dirigent mit allen bedeutenden Orchestern Finnlands und zahlreichen internationalen Spitzenklangkörpern gearbeitet und feiert darüber hinaus weltweit Erfolge als Komponist.
Für sein Schaffen, in dem auch die Musik Hindemiths seit vielen Jahren eine prominente Rolle spielt, wird Olli Mustonen mit dem Hindemith-Preis der Stadt Hanau 2019 geehrt.