Heute reisen sie an: die 18 Bands, Chöre bzw. Musikgruppen, die zu den besten Schulmusikern Deutschlands gehören und aus allen Bundesländern Deutschlands kommen. Ebenfalls dabei sind drei aus Brünn (Brno) stammende tschechische Ensembles. Mit zahlreichen Noten, mit denen sie insgesamt rund 80 Veranstaltungen bestreiten werden, erwartet Zwickau mit Recht Sangeskunst vom Feinsten, auch Jazz, Blasorchestersound, Lateinamerikanisches und auch alte Klezmermusik, sprich Tanzweisen der jüdischen Wandermusiker der letzten Jahrhunderte. Zum Mitfreuen, Mitsingen und Mitwippen an verschiedenen Spielstätten sind die Zuschauer und -hörer ausdrücklich aufgefordert. Auftritte der Gäste und ihrer sächsischen Gastgeber sind an verschiedenen Spielstätten geplant: im Konzert- und Ballhaus "Neue Welt", im Alten Gasometer, im Einkaufscenter "Arcaden", in der Justizvollzugsanstalt, im Paracelsus-Krankenhaus, in Pflegeheimen und Schulen der Stadt Zwickau, in Kirchen und im Naturtheater Bad Elster. Sofern es das Wetter nur irgendwie erlaubt, kann man sich wohl auch auf Spontanauftritte im Freien freuen.

Gleich am ersten Tag (10. Mai) ist Sachsentag und die Open-Air-Bühne auf dem Hauptmarkt "gehört" von 14 bis 19 Uhr sächsischen Schulen. Freitagvormittag (11. Mai) finden Individualkonzerte u. a. in gastgebenden Schulen statt. Freitagnachmittag (15 Uhr) verquicken sich in einem Wettbewerb unter dem Motto "Horch! - ein Museum wird zum Klingen gebracht" auf ungewöhnliche Weise die Themen Musik und Automobil. In Kooperation mit dem August Horch Museum Zwickau realisiert der Veranstalter, der Verband Deutscher Schulmusiker e. V., die Idee, dass sich die Schüler mit dem Bereich Neue Musik auseinander setzen und dabei einmal neue Wege gehen. Die musikalischen Beiträge sollen Bezug auf den Namen Horch und/oder das Thema Auto oder Automobilbau in allen denkbaren Facetten nehmen. Die von der Jury im Vorfeld ausgewählten Beiträge werden im besonderen architektonischen Ambiente des Museums und im Flair der einzigartigen Nobel-Karossen live präsentiert.

Die Fotoapparate der Zuschauer, insbesondere wohl der insgesamt 700 Teilnehmer (Musiker und Begleiter) werden garantiert am Samstag (12. Mai) besonders häufig zum Einsatz kommen. Für diesen Tag ist ein sehr empfehlenswertes Highlight geplant: der Super Trabi-Korso. Er beginn um Punkt 12 Uhr auf dem Hauptmarkt "und nicht eher und nicht später", so Edgar Haschke, Geschäftsführer des Vereins Internationales Trabant-Register (ITT). Voller Vorfreude verrät das Urgestein der Trabi-Traditionspflege noch ein wenig mehr: "Am Korso nehmen 25 Trabis aus der Flotte des ITT und von Teilnehmern der 8. Trabi-Rallye, die im Vorfeld unseres Trabitreffens stattfindet, teil. Das sind Modelle vom P50 bis zum Trabant Kübel. Unser Vereinsvorsitzender Remo Dittrich wird von der Bühne aus dann Infos zu den Fahrzeugen und Fahrern geben." Begeistert verweist Eddi Haschke auf eine Premiere, die ihn so ganz besonders freut: Aufgeführt wird ein gemeinsames "allerliebst gemachtes Viereinhalb-Minuten-Produkt", in dem es um Trabantwerbung aus den 60-er Jahren geht.
Wenn dann "der himmelblaue Trabant" erklingt, steigen einige Teilnehmer, Wettbewerbssieger des Vortages, unter den Augen der im Spalier stehenden Menschen in die Fahrzeuge. Zuvor bekommt jeder einen blauen Trabi-Fanschal mit den Logos von Intertrab und der Stadt Zwickau. Während des Korsos geben die Fahrzeugführer ihren Beifahrern interessante Informationen.

Mit einem um 12 Uhr beginnenden Begegnungskonzert am Sonntag (13. Mai) endet die 14. Bundesbegegnung "Schulen musizieren. Oberbürgermeister Dietmar Vettermann übergibt einen Glas-Wanderpokal "Schulen musizieren" an den Hamburger Senatsdirektor der Behörde für Bildung und Sport Norbert Rosenboom. Die Hansestadt wird Gastgeber der 15. Bundesbegegnung im Jahr 2009 sein.


"Schulen musizieren" ist ein Förderprojekt des Verbandes Deutscher Schulmusiker e.V. (VDS). Seit 1981 findet im Abstand von zwei Jahren eine Bundesbegegnung statt, in der Schülerinnen und Schüler aus allen Bundesländern ihre musikpraktische Arbeit einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Die Musikensembles werden in den jeweils vorausgehenden Jahren in Landesbegegnungen ausgewählt und für die Teilnahme an der Bundesbegegnung vorgeschlagen. Bei der endgültigen Auswahl der Ensembles wird darauf geachtet, dass sowohl alle Schulformen als auch alle Musiksparten, vom klassischen Sinfonieorchester oder Kammerchor bis hin zu Rock- und Pop-Formationen vertreten sind. Die Einbeziehung von Förderschulen ist dem Veranstalter besonders wichtig. Aus dieser Schulform konnten in den vergangenen Jahren beeindruckende musikalische Beiträge präsentiert werden. Außerdem gilt dem Bereich der Neuen Musik eine besondere Beachtung.
Seit 2003 ist ein Partnerland aus der Europäischen Union mit 3 Schulensembles bei der Bundesbegegnung vertreten. Im Verlauf des viertägigen Jugendmusikfestival finden 80 bis 100 Veranstaltungen statt. Nicht selten entstehen dabei musikalische Patenschaften zwischen örtlichen Musikgruppen und Gastensembles, die teilweise auch über die Bundesbegegnung hinaus weiter gepflegt und entwickelt werden. Der Veranstalter ist bemüht, die Hälfte der Jugendlichen in Familien unterzubringen, um Kontakte zwischen jugendlichen Gästen und Gastgebern zu ermöglichen und die Bevölkerung der Region in das Projekt einzubeziehen. Die anderen Teilnehmer werden in Jugendherbergen oder Gästehäusern untergebracht. Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch das jeweilige Bundesland, die gastgebende Stadt, die Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler und Eigenmittel. Ein besonderes Anliegen von "Schulen musizieren" ist es, neben der Motivation für die eigene musikalische Betätigung den Erfahrungshorizont der Schülerinnen und Schüler zu erweitern und in der Begegnung mit der vielseitigen Musikkultur die eigene Lebenswelt immer wieder neu zu erfahren.