Stefan Herheim gibt sein Stuttgartdebüt und Calixto Bieito inszeniert an der Staatsoper Stuttgart seine zweite Wagner-Oper – in seiner vierten Saison präsentiert Intendant Albrecht Puhlmann an der Staatsoper Stuttgart die Polarisierer der Opernwelt.

Außerdem zeigt die Staatsoper Stuttgart eine gemeinsame MusikTheater-Produktion mit dem Schauspiel Stuttgart. Neben dieser Kooperation sind an der Staatsoper insgesamt neun Neuproduktionen geplant: Sieben Opernpremieren, eine Premiere in der Jungen Oper sowie eine Uraufführung in der Reihe zeitoper, außerdem 15 Werke des Repertoires sowie 14 Sinfonie- und sieben Kammerkonzerte mit dem Staatsorchester Stuttgart.

Saisoneröffnung ist am 3. Oktober 2009 mit Donizettis „Lucia di Lammermoor“ in der Regie, im Bühnenbild und Kostümen von Olga Motta. Dirigent Patrick Fournillier gibt mit dieser Produktion sein Staatsopern-Debüt.

„Judith“ ist eine Koproduktion der Staatsoper und dem Schauspiel Stuttgart mit den Salzburger Festspielen. Auf der Folie von Hebbels gleichnamigem Drama und Vivaldis „Juditha triumphans“ entwickelt Sebastian Nübling am 10. Oktober 2009 mit Lars Wittershagen Regie und Kompositionen unter dem Dirigat von Lutz Rademacher.

Sein Stuttgartdebüt gibt der norwegische Regisseur Stefan Herheim mit Richard Strauss: „Der Rosenkavalier“ hat unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Manfred Honeck am 1. November 2009 Premiere.

Eine Familienoper ist „Pinocchios Abenteuer“ des zeitgenössischen, britischen Komponisten Jonathan Dove am 27. Januar 2010. Die abendfüllende Oper ab 8 Jahren im Opernhaus inszeniert Markus Bothe, es dirigiert der Brite David Parry.

Mit „Parsifal“ am 28. März 2010 wird sowohl der Wagnerschwerpunkt der Staatsoper Stuttgart als auch die Zusammenarbeit mit Calixto Bieito fortgesetzt. Erstmalig arbeitet Manfred Honeck bei dieser Produktion mit dem katalanischen Regisseur.

Eine neue Arbeit des Regieduos Jossi Wieler und Sergio Morabito ist Janáčeks „Katja Kabanova“ am 9. Mai 2010, gemeinsam mit dem Ersten Gastdirigenten des Staatsorchesters, Michael Schønwandt.

Die erste Oper der israelischen Komponistin Chaya Czernowin beschreibt die Auseinandersetzung mit dem Trauma des Holocaust als Erfahrung der „zweiten Generation“: Mit „Pnima“ debütiert am 9. Juni 2010 die koreanische Regisseurin Yona Kim in Stuttgart; es dirigiert Johannes Kalitzke.

Mit Beginn der neuen Saison etabliert die Staatsoper ein Opernstudio in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Pro Saison werden bis zu fünf GesangsstudentInnen eng an die Staatsoper Stuttgart gebunden. Sie übernehmen kleinere Partien in Produktionen des Spielplanes, werden bei der szenischen und musikalischen Einstudierung betreut und sammeln so praktische Bühnenerfahrung.

Die Staatsoper bietet außerdem in Zusammenarbeit mit der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Liederabende mit renommierten Interpreten an: Neben Countertenor Franco Fagioli gastieren die Mezzosopranistin Waltraud Meier und Bariton Michael Volle im Opernhaus.

Die Junge Oper der Staatsoper Stuttgart widmet sich in der Saison 2009/2010 Fragen deutsch-türkischer Lebenswirklichkeiten: „Gegen die Wand“, die erste Oper in deutsch-türkischer Sprache von Ludger Vollmer nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin, wurde mit dem Europäischen Toleranzpreis 2009 ausgezeichnet und hat am 11. Juni 2010 Premiere im Kammertheater. Inszenieren wird dieses Projekt der deutsch-türkische Spielfilmregisseur Neco Çelik, in welches deutsch-türkische Jugendliche der Region Stuttgart eingebunden werden; die musikalische Leitung hat Bernhard Epstein.

In der Reihe zeitoper der Staatsoper Stuttgart wird am 7. November 2009 im Kammertheater „Randolph’s Erben“ des Schweizers Ruedi Häusermann uraufgeführt. Nach „Gewähltes Profil: Lautlos“ folgt einer der wohl eigenwilligsten zeitgenössischen Komponisten und Regisseure damit zum zweiten Mal einem Kompositionsauftrag der Staatsoper Stuttgart.

In Planung sind außerdem zwei weitere zeitopern: die zeitoper IX „Hardcore“ Anfang 2010 sowie die zeitoper X „Die Geisterinsel“ im Sommer 2010.

In der Konzertsaison 2009/2010 des Staatsorchesters Stuttgart stellt die „Große Messe“ von Walter Braunfels eine Besonderheit dar: Sie ist niemals auf Tonträger dokumentiert worden, seit vielen Jahren war sie in keinem Konzertsaal mehr zu hören. Mit diesem Chor- und Orchesterwerk widmet sich Manfred Honeck einmal mehr dem Komponisten Braunfels und der kontinuierlichen Aufführung seines Œuvres.

Insgesamt erklingen in den 14 Sinfoniekonzerten 15 Werke von 14 Komponisten aus drei Jahrhunderten. Solisten sind Henning Kraggerud, Olli Mustonen, Oleg Maisenberg, Christian Tetzlaff und Gerhild Romberger, Gastdirigenten TomᚠHanus, Marc Piollet sowie der Erste Gastdirigent Michael Schønwandt.