Im Auftrag des Landes Berlin vergibt die Akademie der Künste, im Turnus ihrer sechs Sektionen, jährlich den “Berliner Kunstpreis – Jubiläumsstiftung 1848/1948”, der in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 vom Berliner Magistrat/Senat gestiftet wurde. Der Kunstpreis 2008 geht an den Komponisten Helmut Lachenmann. Der Preis wird durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin gemeinsam mit dem Präsidenten der Akademie übergeben. Damit wird der besonderen Verbindung der Akademie zum Land Berlin Ausdruck verliehen, die auch nach dem Wechsel der Akademie in die Trägerschaft des Bundes weiter besteht. Die Preisverleihung findet am 18. März 2008 in der Akademie der Künste statt.

Helmut Lachenmann, geboren 1935 in Stuttgart, studierte dort zunächst Klavier und Musiktheorie und setzte nach der Begegnung mit Luigi Nono in Darmstadt seine Kompositionsausbildung 1958 bis 1960 bei Nono in Venedig fort. Nach Unterrichtstätigkeiten in Stuttgart und Ulm erhielt er 1976 eine Professur in Hannover, 1981 bis 1999 war er Professor für Komposition an der Musikhochschule in Stuttgart. Er übernahm vielfältige Lehrverpflichtungen im In- und Ausland, von den Darmstädter Ferienkursen bis zu Festival- und Musikzentren in Japan, Skandinavien, Nord- oder Südamerika. Helmut Lachenmann ist seit 1981 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, des Weiteren in den Kunstakademien von Hamburg, Leipzig, Mannheim, München und der belgischen Academie voor Wetenschapen, Letteren en Schone Kunsten. 1997 wurde ihm der Ernst von Siemens Musikpreis zugesprochen, 2004 erhielt er den Royal Philharmonic Society Music Award for Chamber-Scale Composition. Zentrales Element in seinen Werken und Schriften ist die Auseinandersetzung mit den Bedingungen des musikalischen Materials und des Hörens. Helmut Lachenmann hat mit seinem Schaffen die Gestaltungsmöglichkeiten der Musik revolutioniert und ihr durch einzigartige klangliche Erfindungen neue Horizonte eröffnet.

Der Kunstpreis Berlin ist mit 15.000 € dotiert. Preisträger der letzten Jahre waren Aki Kaurismäki (2005), George Brecht (2006) und das Architektenbüro SANAA (2007).

Außerdem vergeben die Sektionen sechs Förderungspreise, die jeweils mit 5000,- € ausgestattet sind. Die Preisträger 2008 sind:

Bildende Kunst: Julius Popp, Fotokünstler (Leipzig)
Baukunst: Cecilie Manz, Designerin (Kopenhagen)
Musik: Mark Andre und Arnulf Herrmann, beide Komponisten (Berlin)
Literatur: Ulrich Peltzer, Schriftsteller (Berlin)
Darstellende Kunst: Katharina Lorenz, Schauspielerin (Berlin)
Film- und Medienkunst: Robert Thalheim, Filmregisseur (Berlin)

Den Will-Grohmann-Preis 2007, der traditionell ebenfalls am Tag der Kunstpreisverleihung übergeben wird, erhält der Videokünstler‚ David Claerbout (Antwerpen/Berlin). Er ist mit 6.500 € dotiert.

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