Der Gemeinsame Ausschuss für den Hauptstadtkulturfonds hat am 27. November unter der Leitung des Vorsitzenden des Gremiums, Senator Dr. Klaus Lederer, über die zum 29. September 2017 eingereichten Anträge beim Hauptstadtkulturfonds entschieden.
Dem Gemeinsamen Ausschuss gehören weiter an: die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Staatsministerin Prof. Monika Grütters, Staatssekretär Dr. Torsten Wöhlert und Ministerialdirektor Dr. Günter Winands.
Kulturstaatsministerin Grütters: "Mit der Finanzierung des Hauptstadtkulturfonds trägt der Bund dazu bei, dass die Berliner Kultureinrichtungen und die Freie Szene in der Hauptstadt besondere Projekte realisieren können. Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, den jährlichen Etat dieses wichtigen Förderfonds auf 15 Mio. Euro zu erhöhen. Durch die geförderten Projekte sollen auch in Zukunft aktuelle künstlerische Positionen und Entwicklungen präsentiert und kreative Prozesse weit über Berlin hinaus angestoßen werden. Ich bin gespannt auf die künstlerischen Ergebnisse und wünsche allen beteiligten Künstlern bereits heute viel Erfolg und den Besuchern bereichernde Kulturerlebnisse.“
Kultursenator Lederer betont, dass die jüngste Förderentscheidung einmal mehr sehr eindrucksvoll das enorme künstlerische Potenzial und die große Vitalität der Kulturszene in dieser Stadt widerspiegelt: "Die finanzielle Verstärkung, die der Hauptstadtkulturfonds ab 2018 im Ergebnis der Verhandlungen des Hauptstadtfinanzierungsvertrages 2017 erfahren hat, führt nahezu zu einer Verdopplung der Zahl der geförderten Projekte. Dabei ist das Spektrum der künstlerischen Positionen, der Formate und tatsächlich sehr innovativen Ansätze außerordentlich breit. Wir dürfen uns auch 2018 auf interessante, überraschende, auch streitbare, vor allem aber sehr vielfältige künstlerische Vorhaben in Berlin und andernorts freuen. Ich danke der Jury für ihre wie immer sehr sorgfältige Arbeit und ausgewogene Empfehlung, vor allem aber Dr. Marie Luise Knott, die ihre Jurytätigkeit nach drei Jahren beendet.“
Es lagen 315 Anträge vor mit einem Antragsvolumen von insgesamt ca. 24 Mio. €.
Unter der Leitung des Kurators, Dr. Joachim Sartorius, haben die Mitglieder der Jury am 1. und 2. November über die Anträge beraten und im Ergebnis intensiver Diskussionen eine Förderempfehlung ausschließlich nach der künstlerischen Qualität der eingereichten Anträge getroffen.
Mitglieder der Jury sind:
- Philipp Albers, freier Journalist und Autor, Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur (ZIA)
- Barbara Burckhardt, freie Theater- und Literaturkritikerin
- Anna-Catharina Gebbers, Kuratorin, Autorin, Dozentin
- Marie Luise Knott, freie Autorin, Kuratorin, Journalistin und Übersetzerin
- Dr. Kirsten Maar, Tanz-/Theaterwissenschaftlerin
- Michael Rosen, Musikmanager und Kurator
Der Hauptstadtkulturfonds fördert innovative Projekte unterschiedlicher künstlerischer Sparten. Die Projekte leisten dabei stets einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung künstlerischer Ansätze und Perspektiven und damit nicht zuletzt auch gesellschaftlicher Diskussionen. Die vom Hauptstadtkulturfonds geförderten Projekte machen einen gewichtigen Teil dessen aus, wofür Berlin als internationale Kulturmetropole heute steht.
Eine Übersicht aller geförderten Projekte findet sich hier. Der Gemeinsame Ausschuss hat zudem zu den drei Anträgen im Rahmen der Regelförderungen des Hauptstadtkulturfonds seine Zustimmung gegeben:
- Tanz im August 2018, 850.000 €
- internationales literaturfestival Berlin 2018, 600.000 €
- Sasha Waltz & Guests, 875.000 €
Der Gemeinsame Ausschuss ist der Empfehlung des Kurators gefolgt, Thomas Böhm in die Jury des Hauptstadtkulturfonds zu berufen. Er folgt Dr. Marie Luise Knott, die ihre Arbeit für den HKF nach dreijähriger Mitgliedschaft beendet.
Thomas Böhm (* 18. Juni 1968 in Oberhausen), Autor, Literaturvermittler und Moderator, lebt in Berlin. 1999 übernahm er die Programmleitung des Literaturhauses Köln. Bis 2010 konzipierte und organisierte Böhm über 1.000 Lesungen, unter anderem mit zahlreichen Trägern des Literatur-Nobelpreises. 2003 proklamierte Böhm erstmals die Autorenlesung als eigene literarische Kunstform. Er arbeitete für den Ehrengastauftritt Islands bei der Frankfurter Buchmesse 2011, an dessen Durchführung er als literarischer Programmleiter mitwirkte. Von 2012 bis 2014 war Böhm Programmleiter des Internationalen Literaturfestivals Berlin. 2014 war er im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbandes Kurator des Auftritt Schweiz bei der Leipziger Buchmesse. Neben literaturvermittelnden Tätigkeiten ist Böhm zudem Literaturkritiker, Moderator und Kolumnist unter anderem für Radio Bremen und den RBB.
Der Gemeinsame Ausschuss hat einen Beschluss über die Geschäftsordnung des Gemeinsamen Ausschusses herbeigeführt, die im Ergebnis der Verhandlungen zum Hauptstadtfinanzierungsvertrag 2017 aktualisiert wurde (siehe HKF-Website).
Der Abgabetermin für das erste Bewerbungsverfahren für das Jahr 2019 wurdeauf den 17. April 2018 festgesetzt.
Weitere Informationen unter http://www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de/