Der Senat hat auf Antrag von Kultursenatorin Dr. Dana Horáková in seiner Sitzung am 27. Mai 2003 beschlossen, den Komponisten György Ligeti anlässlich seines 80. Geburtstags am 28. Mai 2003 mit der Medaille für Kunst und Wissenschaft als Zeichen des Danks und der Anerkennung für seine herausragenden kompositorischen Leistungen und die langjährige Bereicherung des musikalischen Lebens der Stadt Hamburg auszuzeichnen.
Diese Medaille wurde 1956 vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg gestiftet, um Personen für herausragende Leistungen auf den Gebieten der Kunst, Forschung oder Wissenschaft auszuzeichnen.
György Ligeti ist weltweit anerkannt als einer der führenden Komponisten der Gegenwart. Seine innovatorische Leistung liegt in der Entwicklung der Klangraumkomposition durch das Prinzip der Mikropolyphonie. Mit diesen oszillierenden polyphonen Geweben gelang Ligeti der Durchbruch in Fachkreisen, und mit Stanley Kubricks Film "2001 - Odyssee im Weltraum" wurde u.a. sein 1961 in Donaueschingen uraufgeführtes Orchesterstück "Atmosphères" auch einem Millionenpublikum bekannt.
György Ligetis Leben und Werk sind eng mit Hamburg verbunden. In den sechziger Jahren wurden seine Kompositionen "Aventures" (1963) und "Nouvelle Aventures" (1966) in Hamburg konzertant uraufgeführt. Seit 1971 ist er Mitglied der Freien Akademie der Künste. Von 1973 bis 1989 war er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 1975 wurde er vom Senat mit dem Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet.
1988 erhielt er auf Vorschlag des Musikwissenschaftlichen Instituts die Ehrendoktorwürde der Universität. Im selben Jahr ernannte ihn die Hamburger Musikhochschule zum Ehrensenator. Anlässlich seines 75. Geburtstags widmete ihm der NDR 1998 ein hochkarätiges Festival.
György Ligetis musikalisches Schaffen umfasst wegweisende Werke für Orchester, Chor, Bühne sowie Kammer- und Klaviermusik. Die Gestaltung des Klangs und die Suche nach Alternativen zum temperierten System sind wesentliche Kennzeichen seiner vielfältigen kompositorischen Arbeiten, die sich einer Einordnung in die Moden Neuer Musik widersetzen. Constantin Floros beschreibt Ligetis Musik somit als "jenseits von Avantgarde und Moderne."
Der Termin für die Überreichung der Medaille wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

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