Als erste Musikhochschule in Deutschland richtet die Hamburger Musikhochschule zum Wintersemster 2007/08 einen Deutsch-Chinesischen Musik-Masterstudiengang ein. Hamburgs regierender Bürgermeister Ole von Beust gab diese einmalige Kooperation einer deutschen Musikhochschule mit dem Shanghai Conservatory of Music am 21. Mai in Shanghai bekannt. In seiner Rede beim Hamburg-Abend im Shanghaier Hotel Royal Meridien sagte der erste Bürgermeister: "In Zukunft werden junge Musikerinnen und Musiker, die hier in Shanghais Konservatorium den Bachelor erreicht haben, die Möglichkeit bekommen, in Hamburg zum Master weiter zu studieren."

Neue Academy for Performing Arts

Die jungen chinesischen Musiker erhalten einen eigens für sie eingerichteten einjährigen Masterstudiengang im Rahmen einer gemeinsam vom Shanghai Conservatory of Music und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg eingerichteten "Academy for Performing Arts". Die Studierenden werden von Professoren der Hochschule in ihrem Hauptfach weiter ausgebildet und erhalten speziell für sie eingerichtete Theorie- und Sprachkurse.
Zum Start am 1. Oktober 2007 werden zunächst acht chinesische Studierende ihr Studium in Hamburg aufnehmen können. Die ersten vier Stipendien in Höhe von je 8.000 Euro gibt die Hamburger Berenberg Bank. Nach dem Studienjahr in Hamburg kehren die chinesischen Studierenden nach Shanghai zurück, um dort ihr Konzertexamen zu machen.

Mit von der Partie sind die Hamburger Symphoniker. Sie bieten den Studierenden aus Shanghai Praktikumsplätze und damit die Möglichkeit, bereits während des Studiums die Berufswirklichkeit eines deutschen Orchesters kennen zu lernen.

Präsident Prof. Elmar Lampson ist glücklich darüber, dass die Hochschule, die bereits jetzt in engem Austausch mit zahlreichen europäischen Hochschulen steht, ihr internationales Netzwerk nun nach Asien ausweitet. "Wir haben wunderbare junge chinesische Musikerinnen und Musiker gehört. Ich hoffe, dass sie sich hier in Hamburg wohl fühlen werden und vom engen Kontakt mit der europäischen Kultur und Musiktradition profitieren können. Und ich bin sicher, dass die Begegnung mit den chinesischen Studierenden auch für uns bereichernd sein wird."

Staatsrat Dr. Roland Salchow (Behörde für Wisssenschaft und Forschung), der das Projekt maßgeblich mit vorangetrieben hat, freut sich, dass auch in China die Life-Musik einen großen Stellenwert hat: "Das musikalische Bewusstsein darf sich nicht auf das Abhören von MP3-Playern reduzieren, deshalb ist es gut, wenn Ost und West sich in der musikalischen Ausbildung zusammen tun".