Der mit 10.000 Euro dotierte Kunstpreis 2010 der Regensburger Kulturstiftung der REWAG, in diesem Jahr für Musik ausgeschrieben, geht an den in Regensburg geborenen und zur Zeit in Hamburg arbeitenden 31-jährigen Komponisten Leopold Hurt. Er studiert in der Kompositionsklasse von Prof. Dr. Manfred Stahnke an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater.

22 Komponisten der Region hatten sich mit 120 Werken der Klassischen Musik an der Ausschreibung beteiligt. Sinfonien, Klavierkonzerte, Oratorien, Opern und Kammermusikwerke höchster Qualität wurden eingereicht. Positiv überrascht wurden Kuratorium und Jury von der großen Resonanz der Ausschreibung.
Leopold Hurt entschied den Wettbewerb für sich mit den beiden Kompositionen "Seismographien" (2009), Messungen über Antoine Brumel kombiniert mit Bearbeitungen aus Brumels Messe „Et ecce terrae motus“ für 6 Stimmen und 17 Streicher und "Erratischer Block" (2006) für Violine, Saxophon, Klavier, Schlagzeug, mikrotonale Altzither und Elektronik. Für letzteres Werk hatte Hurt bereits den Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart zugesprochen bekommen.

Die Jury (Prof. Dr. Wolfgang Horn, Lehrstuhl für Musikwissenschaft der Universität Regensburg, Prof. Dr. Dieter Torkewitz, Lehrstuhl für Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Juryvorsitz Studiendirektor Udo Klotz als Kuratoriumsvertreter der Regensburger Kulturstiftung der REWAG) zeigte sich beeindruckt von Hurts Kompositionen: "Hurts Kompositionen sind im höchsten Maß innovativ. Der Komponist zeigt, dass er über ein ungemein großes kreatives und technisches Potential verfügt, seine Kompositionen bestechen durch unvergleichlich hohe Farbigkeit im Umgang mit den gewählten technischen Mitteln.

Leopold Hurts (geboren 1979 in Regensburg) umfangreiche Konzerttätigkeit umfasst sowohl die Neue Musik als auch den Bereich der Historischen Aufführungspraxis. Er erhielt u. a. Engagements beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim Sinfonieorchester des WDR, sowie als Solist beim Orchestra di Roma. Konzertreisen führten ihn nach China, in den Libanon (Goethe-Institut) und nach Moskau.

Der Komponist Leopold Hurt machte unter anderem mit der Kammeroper "Anna Livia Plurabelle" (Auftragswerk von A*Devantgarde München 2001) und mit dem abendfüllenden Oratorium "Muspilli" (Auftragswerk der Regensburger Philharmoniker) auf sich aufmerksam. Eine Reihe von Werken spiegelt seine analytische Auseinandersetzung mit regionalen Spuren mitteleuropäischer Volksmusik wider, letzteres auch mit elektronischen und multimedialen Mitteln.

Neben frühen Preisen und Auszeichnungen war Leopold Hurt Stipendiat des Freistaats Bayern, der Stiftung „Podium Junger Musiker“ und Preisträger im internationalen Wettbewerb für Zither „Ernst Volkmann-Preis“ (2004), in dessen Jury er 2008 berufen wurde. 2003/2004 erhielt er ein Stipendium für einen Aufenthalt an der „Cité Internationale des Arts“ in Paris. 2008 wurde er mit dem "Annemarie und Hermann Rauhe Preis für Neue Kammermusik" ausgezeichnet.