In Anwesenheit von Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler wurden am 18. März 2015 im KomponistenQuartier in der Peterstraße die neuen Ausstellungsräume für Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Adolf Hassefeierlich eröffnet. Die neuen Museen des KomponistenQuartiers stellen die Biografien der mit Hamburg verbundenen und für die europäische Musikgeschichte bedeutsamen Komponisten vor, geben ein Bild von dem lebendigen Musikleben in Hamburg und lassen vielfältige Bezüge zur Stadt- und Zeitgeschichte der Epoche erfahrbar werden.

Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Mit der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des ‚KomponistenQuartiers‘ ist ein wichtiger Schritt getan, die ältere Musikgeschichte Hamburgs und damit die Herkunft der Musikstadt Hamburg mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und so die heutige Musikstadt Hamburg in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Das ‚KomponistenQuartier‘ macht die Hamburger Musikgeschichte und damit den Nährboden für die musikalische Entwicklung unserer Stadt für jeden erfahrbar.“

Auf einem Rundgang durch die Ausstellungen für die Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft erklärte Olaf Kirsch vom Vorstand des Komponisten-Quartier e.V.: „Wir freuen uns, dass nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit mit den Ausstellungen für Telemann, Bach und Hasse Hamburgs Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts jetzt in lebendiger Weise präsentiert werden kann.“ Eine Aufgabe, die auch dem Schirmherren des KomponistenQuartiers, dem Stardirigenten Kent Nagano, sehr am Herzen liegt. Nagano, der im September 2015 als Generalmusikdirektor und Chefdirigent an die Hamburgische Staatsoper wechselt, setzt vor allem auf die Musikbildung junger Menschen.

Das Ausstellungskonzept verbindet Wissensvermittlung mit sinnlich-künstlerischen Erlebnissen: Historische Objekte, Rauminszenierungen und Medienstationen bieten mit Musikbeispielen, Hörfeatures und Filmen reichhaltiges Material zum individuellen Erkunden. Zu den Highlights zählt das Modell einer barocken Opern-Bühne, das einen Blick hinter die Kulissen damaliger Musiktheater erlaubt. Musikinstrumente wie das Tafelklavier, an dem Johannes Brahms einst unterrichtete, ein Clavichord, dem von Carl Philipp Emanuel Bach präferierten Instrument, sowie ein wertvolles Spinett, das zur Musik von Georg Philipp Telemann gehört, bringen das KomponistenQuartier zum Klingen.

Die im KomponistenQuartier gewürdigten Musiker haben einen engen Bezug zur Stadt Hamburg. Sie sind hier geboren, wie Johannes Brahms, für den bereits seit 1971 ein Museum in der Peterstraße existiert, oder haben hier gelebt und mit ihrem jahrzehntelangen Wirken das Musikleben der Stadt geprägt, wie die beiden Hamburger Musikdirektoren Telemann und C. P. E. Bach. Hinter den großen Künstlernamen steht ein musikalisches Erbe, an dem sich weltweit Kulturinteressierte erfreuen.

Dietrich von Albedyll, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, freut sich daher: „Ein reichhaltiges Kulturangebot ist für internationale Gäste das wichtigste Kriterium bei der Auswahl einer Reisedestination. Das neue KomponistenQuartier unterstreicht, dass Musik in Hamburg zu Hause ist. Auf den Spuren von Telemann, Brahms und anderen wird deutlich, wofür die Stadt von jeher steht: Spielfreude.“

Diese zeigt sich ausdrücklich in der Reihe „KomponistenQuartier – live“ mit Vorträgen und Konzerten im benachbarten Lichtwarksaal. Die in einem Dachverein zusammengeschlossenen Komponistengesellschaften entwickeln hierfür gemeinsam Konzepte, laden Musiker und Referenten ein. Vielfache Unterstützung erhält das KomponistenQuartier dabei von der Hochschule für Musik und Theater, die das Projekt von Beginn an begleitet.

Am Geburtstag von Johann Sebastian Bach, am 21. März, startet eine Konzertreihe mit der Gambistin Simone Eckert und ihrem Ensemble Hamburger Ratsmusik, das zum Eröffnungsjahr Ensemble in Residence in der Peterstraße ist.

Die drei neuen Museen für Telemann, Bach und Hasse gehören zusammen mit dem Brahms-Museum zum ersten Abschnitt eines ambitionierten Projekts, das durch ein großzügiges Engagement der Carl-Toepfer-Stiftung und weiteren Unterstützern, zu denen die Hermann Reemtsma Stiftung und der Unternehmer Hellmut Wempe gehören, realisiert werden konnte. Die Einrichtung der 200 Quadratmeter großen neuen Ausstellungsfläche hat rund 800.000 Euro gekostet. Die Kulturbehörde beteiligt sich seit 2013 mit 30.000 Euro im Jahr sowie die Bezirksversammlung Hamburg Mitte mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von 50.000 Euro an diesem Projekt. Die Umsetzung des zweiten Projektteils, die Einrichtung von Museen für Fanny Hensel und Felix Mendelssohn sowie für Gustav Mahler, bedarf noch weiterer Förderer, um die Musiktradition der Hansestadt von der Barockzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhundert in einem weltweit einzigartigen Ensemble von Musikermuseen möglichst zeitnah darstellen zu können.

Ab dem 19. März ist das KomponistenQuartier für Besucher geöffnet (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr). Besucher können sich im Kleinhuis´ Café & Weinstube im KomponistenQuartier stärken.