Hamburger Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 14 und 25 Jahren können ab sofort eigenständig Fördermittel für Kulturprojekte vergeben. Die Jugendlichen agieren dabei wie eine kleine Stiftung. Sie finden und begleiten Projekte, die sonst kaum eine andere Institution fördern könnte. Die Kulturbehörde stellt hierfür mit Unterstützung der Stiftung Maritim Hermann und Milena Ebel jährlich 35.000 Euro zur Verfügung.

Ausgangspunkt ist in jedem der sieben Bezirke ein „Jugendkulturrat“, der sich aus fünf bis sieben Jugendlichen zusammensetzt. Dem „Jugendkulturrat“, einer Art Jury, stehen jährlich 5.000 Euro für Kulturprojekte zur Verfügung. Die Fördersummen für Jugendprojekte liegen zwischen 50 und 500 Euro. Der Jugendkulturfonds ist auf drei Jahre veranschlagt.

Über die Web-Plattform http://www.jugendserver-hamburg.de (Stichwort „Jugendkulturrat“) können sich Jugendliche als Jugendkulturrat bewerben, vor allem aber Projektideen einreichen. Denn auf der vom Jugendinformationszentrum betreuten Internet-Seite werden sowohl Ausschreibungsdaten (Kontakte, Termine) aller sieben Bezirke, als auch Projektergebnisse dargestellt. Eingebunden sind auf Bezirksebene auch alle Jugendhilfeträger, Häuser der Jugend und andere Einrichtungen und Initiativen. Die Projektvorschläge sollten kreativ-künstlerische Aktivitäten der Altersgenossen anregen (Veranstaltungen, Workshops u.v.m.). Und: Mitglieder des Jugendkulturrates dürfen nicht selbst Begünstigte des eingereichten Projekts sein.

Kultursenatorin Prof. Dr. Karin v. Welck hob hervor: „Mit dem erfolgreichen Rahmenkonzept Kinder- und Jugendkultur haben wir mehr als 100 Projekte auf den Weg gebracht, die überwiegend von Erwachsenen für Kinder und Jugendliche durchgeführt wurden. Die Jugendkulturfonds basieren jedoch auf der Eigeninitiative der Jugendlichen selbst. Das Projekt ist als Erprobungsraum gedacht. Spannend wird nicht nur sein, zu sehen, was an Projektideen zu Tage tritt und im Diskurs bewilligt wird. Dadurch, dass Jugendliche selbstverantwortlich Fördermittel vergeben können, sollen die jungen Kulturräte und Antragsteller positive Erfahrungen mit kulturellem Engagement sammeln und Zutrauen in die eigenen Kompetenzen innerhalb von Kunst und Kultur gewinnen, um so auch in die Rolle als Verantwortungsträgers für die Kultur von morgen hineinzuwachsen.“

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