Der Hamburger Senat ernennt 2024 vier international erfolgreiche Sängerinnen und Sänger, die ihre Karrieren im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg begannen, zu „Hamburger Kammersängerinnen“ bzw. „Hamburger Kammersängern“. Olga Peretyatko, Vida Miknevičiūtė, Christoph Pohl und Alexander Tsymbalyuk zählen inzwischen zu den weltweit gefragtesten Sängerinnen und Sängern ihres Fachs und sind regelmäßig an den großen internationalen Opernhäusern zu Gast. Bis heute sind sie der Hamburgischen Staatsoper verbunden und immer wieder auch im Haus an der Dammtorstraße zu erleben. Die Auszeichnung wird ihnen am Sonntag, dem 13. Oktober 2024, im Rahmen einer Gala zum 30-jährigen Bestehen des Opernstudios durch Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, verliehen. Alle vier Sängerinnen und Sänger treten bei der Gala auch auf. Der Hamburger Senat verleiht die Ehrentitel „Kammersänger“ und „Kammersängerin“ an Personen, die sich hervorragende Verdienste auf dem Gebiet der Musik erworben haben. Zuletzt wurde der Titel 2019 an Klaus Florian Vogt vergeben.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Alle vier neuen Kammersängerinnen und Kammersänger entwickelten sich vom künstlerischen Nachwuchs im Internationalen Opernstudio der Staatoper zu herausragenden Solistinnen und Solisten mit Weltkarrieren. Das zeigt eindrücklich, dass die Nachwuchsförderung im Opernstudio hervorragend funktioniert. Diese Institution feiert nun bereits ihren 30. Geburtstag – eine gute Gelegenheit für die Stadt Hamburg, die glänzenden Karrieren ihrer ehemaligen Mitglieder Olga Peretyatko, Vida Miknevičiūtė, Christoph Pohl und Alexander Tsymbalyuk zu würdigen. Alle vier sind häufig auf der Hamburger Bühne zu erleben. Mit dieser Treue zur Staatsoper tragen sie zum musikalisch hohen Niveau des Hauses bei und sind gleichzeitig Botschafterinnen und Botschafter für nachhaltige künstlerische Entwicklung. Mit der Ernennung zu Kammersängerinnen und Kammersängern würdigen wir ihr herausragendes Können, ihr großes Engagement und ihre herausragenden Verdienste um die Staatsoper.“

Staatsopernintendant Georges Delnon: „Ich freue mich sehr, dass der Hamburger Senat meinem Vorschlag gefolgt ist und diese vier herausragenden Sängerinnen und Sänger zu Hamburger Kammersängern und Kammersängerinnen ernennt. Alle vier verbindet, dass sie ihre Karriere hier im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg begonnen und jeweils eine herausragende künstlerische Laufbahn vorzuweisen haben. Heute sind sie an den wichtigsten internationalen Häusern zu Gast. Sie sind regelmäßige Gäste an der Hamburgischen Staatsoper, haben in Neuproduktionen sowie im Repertoire mitgewirkt, zum Teil sehr bedeutende Rollendebüts gegeben. Auch in der aktuellen Spielzeit 2024/25 sind sie in Signatur-Rollen auf der Hamburger Staatsopernbühne zu erleben.“

Olga Peretyatko, geboren am 21. Mai 1980 in St. Petersburg, begann ihre professionelle Karriere 2005 im Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Inzwischen ist sie deutsche Staatsbürgerin und als Sopranistin weltweit gefragt. Sie ist an allen international renommierten Opernhäusern regelmäßig zu Gast, darunter die Metropolitan Opera New York, Covent Garden London, die Mailänder Scala, die Wiener Staatsoper, die Staatsoper Berlin, das Teatro Real in Madrid, das Gran Teatre del Liceu in Barcelona oder die Opéra Bastille in Paris. Sie ist immer wieder nach Hamburg zurückgekehrt, sang verschiedene Hauptrollen und gab hier bedeutende Rollendebüts. Gerade die großen Debüts in den Spielzeiten 2021/22 mit allen vier Frauenrollen in „Les Contes d’Hoffmann“ 2022/23, als Marguerite in „Faust“, 2023/24 als Norma in der gleichnamigen Oper sowie das geplante Debüt als Leonora in „Il trovatore“ 2025 zeugen von einer engen künstlerischen Zusammenarbeit und besonderen Bindung an die Hamburgische Staatsoper. Bislang sang sie über 100 Vorstellungen im Haus an der Dammtorstraße.

Vida Miknevičiūtė, geboren am 13. Juli 1979 in Litauen, ist der Staatsoper Hamburg seit ihrer Mitgliedschaft im Internationalen Opernstudio 2008 bis 2010 ebenfalls häufig als Gast wiedergekehrt. Die Partien, die die Sopranistin hier gesungen hat, zeichnen eine herausragende künstlerische Entwicklung nach: Noch vor einigen Jahren war sie Gretel in „Hänsel und Gretel“, interpretierte dann bald Chrysothemis in „Elektra“ und aktuell Marietta in „Die tote Stadt“. 2024 übernimmt sie die Salome in Hamburg – eine Partie, die sie bereits unter anderem an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper sang. Engagements führten sie außerdem unter anderem an die Opernhäuser in Dresden, Neapel, Berlin und Melbourne. Seit ihren Anfängen im Opernstudio hat sie über 140 Vorstellungen auf der großen Bühne der Hamburgischen Staatsoper gesungen. Ihre künstlerische Entwicklung und internationale Karriere sind denn auch eng mit diesem Haus verbunden. Zuletzt wurde sie im August als Sieglinde im Bayreuther „Ring“ gefeiert.

Christoph Pohl, geboren am 26. Juli 1976 in Hannover, studierte an der dortigen Hochschule für Musik und Theater Gesang. Von September 2003 bis Juli 2005 war Pohl Mitglied des Internationalen Opernstudios an der Staatsoper Hamburg. Anschließend war er bis 2018 als Ensemblemitglied der Semperoper Dresden in den wesentlichen Partien seines Faches zu hören. Im Sommer 2013 sang er den Wolfram in Wagners „Tannhäuser“ in der Royal Albert Hall in London im Rahmen der BBC Proms und war 2019 dort in Haydns „Schöpfung“ zu erleben. Seit 2018 freischaffend, führten seine Rollen ihn in internationale Häuser. Regelmäßig kehrt er an die Hamburgische Staatsoper zurück und singt hier die wichtigsten Partien seines Faches wie Eugen Onegin, den Grafen in „Le Nozze di Figaro“, Wolfram in „Tannhäuser“ oder Lord Ashton in „Lucia di Lammermoor". In Hamburg hat er rund 125 Auftritte absolviert und tritt als Gaststar und Testimonial zum 30. Geburtstag des Internationalen Opernstudios auf.

Alexander Tsymbalyuk, geboren am 1. März 1967 in der Ukraine, war von 2001 bis 2003 Mitglied im Internationalen Opernstudio. Anschließend gehörte er bis zum Ende der Spielzeit 2011/12 dem Ensemble des Hauses an. Er war der jüngste Bass, der jemals die Titelrolle in „Boris Godunow“ auf einer großen internationalen Bühne gesungen hat (Bayerische Staatsoper in der Inszenierung von Calixto Bieito). Inzwischen gastiert er an den großen Bühnen weltweit und singt regelmäßig an der Metropolitan Opera New York, am Teatro alla Scala Mailand, an der Bayerischen Staatsoper, an der Opera National de Paris, am Palau de les Arts Reina Sofia, am Royal Opera House Covent Garden, am Gran Teatre del Liceu Barcelona und am Maggio Musicale Fiorentino. In der Saison 2023/24 kehrte er für eine Neuproduktion von „Boris Godunow“ nach Hamburg an die Staatsoper zurück. Ende der laufenden Saison wird er rund 500 Auftritte im Haus an der Dammtorstraße zu verzeichnen haben.

Die vier neuen Kammersängerinnen und Kammersänger sind in der aktuellen Spielzeit in folgenden Produktionen der Staatsoper Hamburg besetzt:

Jubiläumsgala: 30 Jahre Internationales Opernstudio
am Sonntag, 13. Oktober 2024, 20:00 Uhr
Mit Olga Peretyatko, Vida Miknevičiūtė, Christoph Pohl Alexander Tsymbalyuk sowie aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Internationalen Opernstudios.
Moderation: Intendant Georges Delnon
Musikalische Leitung: GMD Kent Nagano
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Alexander Tsymbalyuk ist darüber hinaus in der Titelpartie in „Boris Godunow“ zu erleben, Vida Miknevičiūtė ist Salome, Christoph Pohl ist Eugen Onegin, Olga Peretyatko gibt ihr Rollendebüt als Leonora in „Il trovatore“ und singt die Contessa in „Le Nozze di Figaro“.

Das Internationale Opernstudio der Staatsoper Hamburg

Das Internationale Opernstudio der Staatsoper Hamburg bietet jungen Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit, ihre Ausbildung unter den Bedingungen eines Theaterbetriebes zu ergänzen und zu vervollständigen. Seit 2020 wird das Internationale Opernstudio von der Hamburger Kammersängerin Gabriele Rossmanith (Künstlerische Leitung) und Hannes Wönig (Management) geleitet. Während der zweijährigen Mitgliedschaft werden die Studiomitglieder an die Berufspraxis herangeführt und in ihrer individuellen Karriereplanung unterstützt. Ein wesentlicher Bestandteil des Programmes ist das Mitwirken in den Opernproduktionen der Staatsoper Hamburg. Die Mitglieder des Internationalen Opernstudios erarbeiten darüber hinaus seit 2006 jede Saison eine eigene Opernproduktion in der Studiobühne „opera stabile“.

Gründungspartner des Internationalen Opernstudios sind die Körber-Stiftung und die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.

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