Die Philharmoniker Hamburg, Künstler der Staatsoper Hamburg und deren Intendantin Simone Young engagieren sich für ganzheitliche, musikalische Bildung – nun auch schon für Kinder in der Zeit vor dem Schuleintritt.

Das Ziel des Musikkindergarten Hamburg ist es Bildung durch Musik möglich zu machen. Gerade wenn Kinder in der frühen Lernphase mit Musik in Berührung kommen, ist der Effekt besonders groß, meint Hamburgs Generalmusikintendantin und Schirmherrin des Musikkindergartens Simone Young: „Musikalische Bildung kann nicht früh genug beginnen. Denn sie fördert nicht nur das Gehör, sondern auch die Konzentration und das soziale Miteinander.“

Musik funktioniert als ein Bildungs-Botenstoff, der alle wichtigen frühkindlichen Bildungsbereiche berührt und durchdringt. Hören und Wiedergeben fördert die Sprachentwicklung; Rhythmus und Bewegung schult die Motorik; Erlebnisse mit Klang und Akustik führen zu den Naturwissenschaften hin; gemeinsames Musizieren steigert die soziale Kompetenz, die Wahrnehmung für Andere und beinhaltet erste Erfahrungen mit Zahlen und Strukturen.

Bei den wöchentlichen Besuchen der Philharmoniker Hamburg und der Künstler der Staatsoper Hamburg treffen die Kinder auf professionelle Musiker, live und hautnah. Musik wird damit für Kinder erlebbar und echt. Simone Young: „Unsere Musikerinnen und Musiker – viele von Ihnen sind ja selbst Eltern – werden gemeinsam mit den Kindern die Welt der Töne entdecken und sie behutsam darauf hinführen, was es heißt, Musik zu machen und einem Musikstück wirklich zuzuhören.“ Auch im restlichen Kita-Alltag entdecken die Kinder zusammen mit dem sorgfältig ausgesuchten Team ihre eigene Musikwelt: singend, musizierend, forschend und kreativ. Musik findet nicht nur punktuell zu gewissen Zeiten statt, sondern durchdringt den ganzen Tagesablauf.

Neben dem musikalischen Schwerpunkt bietet der Musikkindergarten Hamburg den Kindern und deren Eltern das gesamte Spektrum einer „normalen“ Kindertagesstätte. Dazu gehören zum Beispiel Ausflüge, Spielplatz- und Parkbesuche, Sport- und Kulturangebote. Da Bildung kein Luxus sein sollte, arbeitet der Musikkindergarten Hamburg mit dem Kita-Gutschein-Prinzip – also mit einkommensabhängigen Elternanteilen – und wird kein Privatkindergarten sein.

Konzeptionell orientiert sich der Hamburger Musikkindergarten an einer Initiative von Daniel Barenboim. Der Musikkindergarten Berlin arbeitet seit 2005 in Kooperation mit der Staatskapelle Berlin und der Staatsoper Unter den Linden. Und auch in Hamburg, da ist sich Simone Young sicher, werden die Musiker von dem Austausch mit den Kindern profitieren: „Nicht zuletzt ist das spontane Feedback der Kinder sicher auch für unsere Musiker ein erfrischendes Erlebnis.“

Die „Musikkindergarten Hamburg MKH gGmbH“ befindet sich zurzeit in Gründung. Die Gesellschafter sind die „Kindergärten Finkenau e.V.“ und die Initiatorin Maria Willer. Der freie Träger „Kindergärten Finkenau“ existiert seit 1990 und betreibt 20 Kindertagesstätten in Hamburg, die insgesamt von mehr als 1000 Kindern besucht werden. Maria Willer ist Redakteurin und Moderatorin bei dem Radiosender Klassik Radio.

Zurzeit sucht der Musikkindergarten Hamburg noch einen Standort. Er soll möglichst schon im Sommer 2009 seine Türen öffnen. Um 60 bis 80 Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren eine gute Lernumgebung bieten zu können, werden ca. 500 bis 600 Quadratmeter gesucht.