In der Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel werden erneut internationale Künstler und Ensembles zu Gast sein und Musik der Spitzenklasse präsentieren, darunter Alan Curtis, Ottavio Dantone, Magdalena Kožená, Julia Lezhneva, Giovanni Antonini, Andrea Marcon, Jordi Savall, Chor und Orchester Capella Cracoviensis, Il Giardino Armonico, Orchestra of the Age of Enlightenment, La Capella Ducale und La Cetra Barockorchester Basel. „Niemand möchte auf die Händel-Festspiele in Halle verzichten. Dies ist uns nach der ungemein große Welle an Solidarität und in Form von finanziellen Zuwendungen und Verzichtsleistungen nach der Flutkatastrophe eindeutig von jedem einzelnen signalisiert wurden. Somit freut es mich, dass uns für 2014 mit namhaften Künstlern und vielseitigen Veranstaltungen ein Festspielprogramm gelungen ist, das sicherlich wieder tausende Gäste aus aller Welt an die authentischen Wirkungsstätten von Georg Friedrich Händel nach Halle locken wird“, ist Clemens Birnbaum, Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der HändelFestspiele, überzeugt. Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister der Stadt Halle und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus verweist an dieser Stelle auf die kleine Festwoche: „Mit den ,Händel im Herbst’-Tagen möchten wir allen Unterstützern der Händel-Festspiele herzlich danken.“

„Die Händel-Festspiele sind im Kultur-Kalender des Landes und der Stadt Halle auch in Zukunft fest verankert", so ergänzt er. Welche positiven wirtschaftlichen Effekte der Kulturtourismus hat, wurde im aktuellen Entwurf des Landeskulturkonzeptes, erstellt vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt, deutlich: In diesem Entwurf wird konstatiert, dass „mit einem in öffentliche Kulturangebote investierten Euro wirtschaftliche Effekte in anderen Branchen in Höhe von rund fünf Euro verbunden sind“. Hierbei werden neben den großen Jubiläen (Luther, Bauhaus) und den Landesausstellungen explizit die Musikfestivals genannt.

Ein besonderer Fokus wird zu den Händel-Festspielen 2014 inhaltlich auf den 300. Jahrestag der Krönung Georgs I. zum englischen König gesetzt. Georg I., bei dem Händel vor seinem Wechsel nachLondon als Kapellmeister angestellt war, residierte als Kurfürst Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg in Hannover und wurde 1714 auf den britischen Thron berufen. Er begründete somit die Königsdynastie des Hauses Hannover als Träger der britischen Krone, die bis heute die englischen Königinnen und Könige stellt.

In diesem Zusammenhang wird nicht nur eine musikalische Rekonstruktion der Krönungsfeierlichkeiten für Georg I. sowie ein bis heute nicht aufgeführter Abgesang auf den Tod Georgs I. erklingen, sondern auch in einem Konzert die „Coronation Anthems“ von Georg Friedrich Händel, die anlässlich der Krönung Georgs II. im Jahr 1727 aufgeführt wurden. Eines dieser Anthems, „Zadok the Priest“, ist bis heute äußerst populär, weshalb der Eingangschor auch als Hymne der Fußball-Champions-League Verwendung fand.

Neben Georg Friedrich Händel wird auchsein Vater, Georg Händel, mit dem thematischen Akzent assoziiert, so dass man das Thema „Georg & Georg“ auch spielerisch auf vier Georgs ausweiten kann (Georg Friedrich Händel, Vater Georg Händel sowie die beiden englischen Könige Georg I. und dessen Sohn Georg II.). Im Rahmen des Themenschwerpunktes „Georg & Georg” (gekennzeichnet im Programmheft mit dem Zeichen G+G) erklingen unter anderem die folgenden Konzerte: „Georgs Musik I.“, die „Coronation Anthems“, „Georgs Musik II: Himmels-Lieder“ und „Riccardo Primo“.

Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang der Saalesparkasse, die jene Veranstaltungen, die an die Körnungsfeierlichkeiten Georgs I. und Georgs II. erinnern, finanziell unterstützen und somit erst ermöglichen.

Auch die Internationale Wissenschaftliche Konferenz im Rahmen der Händel Festspiele widmet sich der Thematik am 10. und 11. Juni 2014 unter dem Titel „Händel und die Musikgeschichte des Hauses Hannover“.