Im Rahmen ihrer diesjährigen Gesellschafter- und Delegiertenversammlung hat die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) am 21. Juni 2017 einen Rekordumsatz für das Jahr 2016 veröffentlicht. Im Berichtszeitraum hat die Gesellschaft über 271 Mio. Euro an Einnahmen für ihre Berechtigten eingenommen.

Dies ist ein Einnahmenanstieg von mehr als 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegenzug verringerte sich der relative Kostensatz für den Verwaltungsaufwand der GVL um 0,6 Prozent von 7,1 auf 6,5 Prozent. Grundlage für das deutliche Ergebnisplus in 2016 sind Mehreinnahmen im Segment "Vervielfältigungen“. Dies sind Zahlungen von Herstellern und Importeuren, die 2016 erstmals für die Nutzung und private Vervielfältigungen auf Mobiltelefonen und Tablet-PCs eingingen: Eine Herstellerabgabe, die die GVL im Verbund mit den anderen beteiligten Verwertungsgesellschaften im Jahr 2015 nach jahrelangen Verhandlungen mit der Industrie durchgesetzt hat.

"Wir freuen uns, dass wir unsere sehr gute Prognose heute offiziell sogar noch übertreffen können. Mit über 271 Mio. Euro Einnahmen und der Steigerung um 67 Prozent schreibt die GVL Rekordzahlen für ihre rund 150.000 Berechtigten“, erklärt Guido Evers, Geschäftsführer der GVL.

Dr. Tilo Gerlach, Geschäftsführer der GVL, ergänzt: "Die vorliegende sehr gute Bilanz spiegelt unser hohes Engagement der vergangenen Jahre wider. Bestätigt sehen wir hier insbesondere unsere Anstrengungen auf dem Gebiet der Vergütung für die Nutzung auf digitalen Endgeräten wie Mobiltelefonen und Tablets.“ 

Neuer Vorsitz gewählt
Die Gesellschafter- und Delegiertenversammlung GVL hat in ihrer ersten Sitzung am 21. Juni 2017 in Berlin einen neuen Vorsitzenden gewählt: Detlev Tiemann, Sänger im Chor der Hamburgischen Staatsoper bekleidet ab sofort deren Vorsitz. Tiemann ist bereits seit 2000 in den Gremien der GVL aktiv, u.a. als Beirat, Mitglied des Verteilungsausschusses und als Vorsitzender des Tarifausschusses. Er folgt auf Hans Reinhard Biere, Tiemanns Stellvertreter ist Dr. Henning Zimmermann, Executive Vice President bei Universal Music Deutschland.

"Ich freue mich auf das Zusammenspiel zwischen den neu konstituierten Organen Gesellschafter- und Delegiertenversammlung sowie dem Aufsichtsgremium und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Henning Zimmermann. Mit erfahrenen und neu gewählten Vertretern in der Versammlung haben wir eine optimale Mischung aus bewährten Grundsätzen und neuen Ideen für unsere Arbeit gewinnen können“, sagt Detlev Tiemann, Vorsitzender der Gesellschafter- und Delegiertenversammlung der GVL.

Gegenwärtig befindet sich die GVL in einem technischen und organisatorischen Modernisierungsprozess, um zukünftigen Entwicklungen der digitalisierten Gesellschaft auf Augenhöhe begegnen zu können und zugleich die Vorgaben des neuen Verwertungsgesellschaftengesetzes (VGG) umzusetzen. Mittelfristiges Ziel ist es, eine der modernsten und fortschrittlichsten Dienstleisterinnen auch im internationalen Vergleich der Verwertungsgesellschaften zu schaffen.

Hintergrund: Bilanz 2016
Die wichtigsten Einzelbeiträge am Gesamtumsatz 2016: Den größten Anteil am Umsatz machen in 2016 die Einnahmen für das Segment "Vervielfältigungen“ aus: hier konnten 2016 rund 132,7 Mio. Euro generiert werden (2015: 26,1 Mio. Euro). Auf den Bereich Sendevergütung entfallen 83,5 Mio. Euro (2015: 81,8 Mio. Euro), die Erlöse aus der öffentlichen Wiedergabe stiegen ebenfalls leicht auf 41,5 Mio. Euro (2015: 41,1 Mio. Euro). Die Erlöse aus der Vermietung und dem Verleih verschiedener Tonträger und Videos durch Bibliotheken und Videotheken sind im Geschäftsjahr 2016 auf 2,4 Mio. Euro gegenüber 2,6 Mio. Euro im Vorjahr leicht zurückgegangen. Dies beruht offensichtlich auf dem veränderten Nutzungsverhalten. Die Einnahmen für die Kabelweitersendung blieben mit rund 2,1 Mio. Euro stabil (Vorjahr: rund 2,1 Mio. Euro).
Die sonstigen Erträge und Zinseinnahmen sind mit rund 3,9 Mio. Euro für 2016 im Vergleich zu 2015 um 15 Prozent rückläufig, ein Ergebnis unter dem Einfluss des anhaltend niedrigen Zinsniveaus. Höhere Zinseinnahmen ließen sich aufgrund der Vorgabe der mündelsicheren Anlagepolitik im gegebenen Marktumfeld nicht erzielen. Wie bereits in den Vorjahren stehen der GVL nicht alle gebuchten Erlöse zur Verfügung, um sie in der regulären Verteilung an die Berechtigten auszuschütten – der mangels Zahlungseingang vorläufig zu sperrende Forderungsbetrag beläuft sich für 2016 auf rund  53,4 Mio. Euro.

Der GVL-eigene Verwaltungsaufwand betrug 17,7 Mio. Euro und lag anteilig mit 6,5 Prozent einen halben Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert von 7,1 Prozent.

Der detaillierte Jahresabschluss 2016 der GVL kann hier heruntergeladen werden. Er erscheint ebenso im elektronischen Bundesanzeiger. Die ausführlichen Ergebnisse veröffentlicht die GVL im Spätsommer im Rahmen ihres Transparenzberichts und unter www.gvl.de.

Über die GVL:
Wer etwas Künstlerisches leistet oder hierfür die wirtschaftliche Grundlage schafft, muss Geld für die Nutzung seiner Leistungen erhalten. Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) erfasst diese Nutzung. Die treuhänderisch eingenommenen Gelder u.a. von Radio- und Fernsehsendern sowie für die öffentliche Wiedergabe (z.B. in Restaurants oder Cafés) leitet die GVL als Vergütung an ihre Berechtigten weiter. Mehr als 149.000 ausübende Künstler, Bild- und Tonträgerhersteller, Musik- und Videoclipproduzenten sowie Veranstalter weltweit vertrauen der GVL – und machen sie damit zu einer der größten Verwertungsgesellschaften für Leistungsschutzrechte weltweit. Gesellschafter der GVL sind die Deutsche Orchestervereinigung e.V. (DOV) sowie der Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI).

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