Die an den Theatern in Görlitz und Zittau vertretenen Gewerkschaften protestieren gegen das bekannt gewordene Theater-Sparkonzept. "Es kann nicht sein, dass wir aus der Zeitung von Überlegungen zur vollständigen Abwicklung des Musiktheaters in Görlitz erfahren“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). "GDBA, VdO, ver.di und DOV haben den Umbauprozess jahrelang begleitet, und nun liegt uns noch nicht einmal das erneute Gutachten vor, das einen massiven Abbauprozess vorschlägt. Transparenz sieht anders aus. Wir fordern die vollständige Offenlegung, auch für die Öffentlichkeit. Nur so funktioniert der Dialog aller Beteiligten auf Augenhöhe.“

Die eingeschaltete Beratungsfirma soll dem Vernehmen nach vorschlagen, die Orchester des Sorbischen Nationalensembles und der Neuen Lausitzer Philharmonie zu fusionieren. Die Schauspielsparten in Bautzen und Zittau könnten zusammengelegt mit zwei Ensembles an beiden Standorten betrieben werden. Das Musiktheater-Ensemble und das Ballett in Görlitz könnten sogar ganz aufgelöst werden. Das Theater würde nur noch fertige Produktionen einkaufen. "Das Görlitzer Theater gäbe es praktisch nicht mehr, es wäre eine reine Spielstätte des Bautzener Hauses. Das tragen wir Gewerkschaften auf keinen Fall mit“, sagt Mertens in Übereinstimmung mit den Vertretern von ver.di, VdO und GDBA. "Zumal das Gutachten auch noch auf falschen Zahlen und Annahmen beruhen soll. Darüber müssen wir reden. Das geht aber nur, wenn wir die Vorlage kennen. An Spekulationen beteiligen wir uns nicht.“

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