unisono, Berufsverband und Gewerkschaft der professionellen Musikerinnen und Musiker in Deutschland, hat heute gegenüber der Stadt Dessau-Roßlau die seit Juni 2014 bestehende Rahmenvereinbarung fristlos und außerordentlich gekündigt. Auf Grundlage dieser Rahmenvereinbarung verzichten die Beschäftigten des Theaters und die Mitglieder der Anhaltischen Philharmonie Dessau seit fast zehn Jahren jeden Monat auf 10 % ihrer Tarifvergütung bei gleichzeitiger Reduzierung der Arbeitszeit.

unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens sagt: „Hintergrund für den zehnjährigen Verzicht war im Jahr 2014 die finanzielle Notlage von Theater und Orchester, bedingt durch seinerzeit nicht auskömmliche Zuschüsse von Stadt und Land. Inzwischen hat das Land Sachsen-Anhalt mit fast allen Rechtsträgern im Land neue Finanzierungsverträge ab dem 1. Januar 2024 abgeschlossen. Diese sehen erhebliche Steigerungen der finanziellen Zuwendungen vor. Es ist inzwischen inakzeptabel geworden, dass Beschäftigte von Theater und Orchester in Dessau trotz der Zuschusserhöhungen des Landes weiterhin auf Gehalt verzichten sollen. Eine einvernehmliche Aufhebung der Rahmenvereinbarung hatte die Stadt Dessau-Roßlau zuletzt abgelehnt. Die fristlose Kündigung war daher alternativlos.“

unisono hat die Stadt Dessau-Roßlau außerdem schriftlich aufgefordert, ab sofort die volle tarifliche Flächenvergütung zu zahlen. Unterstützende Protestaktionen von betroffenen Orchestermitgliedern können damit nicht länger ausgeschlossen werden.

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