In Leipzig wurde nach Auffassung des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV) das beste Programm der Saison 2008/2009 geboten. Ausgezeichnet wird das Leipziger Gewandhausorchester am 21. Mai 2009 im Rahmen eines Konzertes mit Arnold Schönbergs „Concerto for string quartet and orchestra“ (1933) und Werken von Ludwig van Beethoven.

Die Auszeichnung erreicht das Orchester im Jahr des 200. Geburtstags seines berühmten Kapellmeisters, Felix Mendelssohn Bartholdy. Aber man ist in Leipzig nicht nur der Tradition verpflichtet, sondern fördert auch die zeitgenössische Musik. So wurden in dieser Spielzeit auch fünf neue Werke uraufgeführt. Dies ist einer der Gründe für die Auszeichnung durch den Verband, ein anderes wichtiges Kriterium ist die Heranführung von Kindern und Jugendlichen an die Arbeit eines Orchesters und Werke der Ernsten Musik.

Dies wird in Leipzig vorbildlich praktiziert. So lobt der DMV in seiner Begründung: „Die im Dezember 1950 ins Leben gerufenen Schulkonzerte des Gewandhausorchesters bilden den Grundstock der bis heute bestehenden Veranstaltungsreihe, die gemeinsam mit der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“ durchgeführt wird. Seit fast zwanzig Jahren eröffnet das renommierte Gewandhausorchester alljährlich die Schulkonzert-Saison und führt die didaktische Arbeit mit weiteren Konzerten und Aktionen fort. So besuchen in der Reihe „Künstler-Stunde“ Solisten, Dirigenten und Musiker des Orchesters Schulen und führen Schüler in die Welt der Musik ein. Bei „Soundcheck“ wird jungen Menschen – unabhängig von Herkunft und Bildung - der Organismus „Orchester“ näher gebracht und ein erster Kontakt zum Orchester vermittelt. Hier wurden rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und der Musikvermittlung schon sehr früh ein gebührendes Forum eingerichtet.“

Der Verband lobt aber auch die gelebte Nähe zwischen Orchester und der Bevölkerung der Stadt Leipzig: „Das Gewandhausorchester wurde 1743 von Leipziger Kaufleuten ins Leben gerufen und nicht, wie damals üblich, auf Veranlassung des herrschenden Adels. Es ist somit seit seiner Gründung ein Orchester für das bürgerliche Musikleben – und das ist es auch heute noch: Mehr als 12.500 Konzertbesucher aus Leipzig und Umgebung sind Abonnenten des Gewandhausorchesters und tragen dazu bei, dass heute, wie schon bei der Gründung vor 265 Jahren, mit höchstem musikalischen Anspruch musiziert wird“, heißt es weiter in der Begründung der Jury des DMV.

Die Auszeichnung erfolgt am 21. Mai 2009 im Großen Saal des Gewandhauses im Rahmen des Konzertes unter der Leitung von Kapellmeister Riccardo Chailly. Übergeben wird der Preis, der nicht dotiert ist und einer der renommiertesten Auszeichnungen im deutschen Orchesterleben darstellt, vom Vorsitzenden des Ausschusses für Ernste Musik, Winfried Jacobs und Stefan Conradi, Mitglied des Ausschusses für Ernste Musik im DMV.

Seit 1991 vergibt der DMV den Preis "Bestes Konzertprogramm der Saison". Ausgezeichnet werden Konzertprogramme von Orchestern und Veranstaltern, die sich durch die besondere Kreativität und Vielfalt in der laufenden Konzertsaison profiliert haben, wobei die Berücksichtigung zeitgenössischer Musik ebenso eine Rolle spielt wie Werke mit ungewöhnlicher Besetzung oder die Einbeziehung junger Künstler.


Der DMV ist als Interessenvertretung ein Zusammenschluss von Musikverlagen aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit rund 500 Mitgliedsverlagen erreicht der Verband einen Organisationsgrad von ca. 90% der in der Bundesrepublik Deutschland tätigen Musikverlage.

Die im DMV organisierten Musikverlage erreichten im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 580 Mio. Euro. Neben dem Papiergeschäft, also dem Druck von Vertrieb und Noten (dass ca. 15 Prozent des Gesamtumsatzes der Musikverlage beträgt), sind weitere Umsatzträger die Rechte und Lizenzen für Werbung, Musik im Film und für Klingeltöne. Der größte Umsatzanteil betrifft die Einnahmen aus den Rechten, die von der GEMA kollektiv für in- und ausländische Autoren wahrgenommen werden.