In Schwerin wurden heute die Ergebnisse der Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mecklenburgischen Staatstheaters (MST) vorgestellt. Zuletzt im Frühjahr diesen Jahres hatten die Beschäftigten wiederholt in offenen Briefen deutliche Kritik am Betriebsklima und an der künstlerischen Ausrichtung des Hauses geäußert. Die Gesellschafter des MST, das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Schwerin, der Landkreis Ludwigslust-Parchim und die Stadt Parchim hatten sich bereits im Dezember 2018 mit dem Intendanten auf eine Mitarbeiterbefragung verständigt.
Die Ergebnisse der fünfwöchigen Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche die Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung (BBVL) ab April durchführte, beinhaltet folgende Punkte:
- hohe Identifikation der Beschäftigten mit dem Theater bei einer Beteiligung von 75 Prozent
- Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten – Führungskräfte, Beschäftigte, Betriebsrat – ist es, das MST in Zukunft zu stärken.
- Auch die Gesellschafter – das wurde im Verlauf der Präsentation der Ergebnisse im August mehr als deutlich – stehen hinter dem Theater.
- Die zum Teil auch kritisch zu bewertenden Ergebnisse geben Raum für Verbesserungen. Die zahlreichen und vielfältigen Anregungen der Beschäftigten geben dem Theater viel Spielraum für konstruktive Veränderungen, beispielsweise eine organisatorische Aufstellung mit Blick auf Zuständigkeiten, Verantwortung, Führungsverhalten auf allen Ebenen, inhaltliche Ausrichtung des Theaters, Themen der Personalentwicklung, Kommunikation und Transparenz, Verbindlichkeit, Sachlichkeit.
- Im Ergebnis müssen alle Beteiligten lösungsorientiert an den Ergebnissen arbeiten und die notwendigen Maßnahmen umsetzen.
Seitens der Beratungsfirma BBVL wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet. Sie richten sich sowohl an die Gesellschafter als auch an die Geschäftsleitung, den Betriebsrat und auch an die Beschäftigten. U. a. wird den Gesellschaftern empfohlen, eine klarer umrissene Definition der Eigentümerziele zu erarbeiten und eine Grundsatzentscheidung zur Führung des Theaters zu treffen.
In diesem Kontext haben die Gesellschafter des MST bereits auf ihrer Gesellschafterversammlung am 14. August 2019 beschlossen, die Geschäftsführung künftig als sogenannte "Doppelspitze“ für die künstlerische Leitung (Generalintendanz, Sprecher der Geschäftsführung) und die kaufmännische Leitung (Kaufmännische Geschäftsführung) getrennt zu besetzen. Die Ausschreibung dafür erfolgt in den kommenden Wochen.