Vom 27. bis 30. September 2017 findet an der Universität Kassel die Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung statt.

Aufgrund der regionalen Besonderheiten Kassels als Sitz mehrerer Musikverlage und der VG Musikedition sowie lokalen Arbeitsschwerpunkten sind folgende zwei Themenschwerpunkte vorgesehen:

1. Musikverlagswesen: gestern – heute – morgen

Historisch gesehen kommt den Musikverlagen seit dem 18. Jahrhundert eine gewichtige Rolle in der Verbreitung von Musik zu. Mit der entsprechenden Gesetzgebung werden die Verlage ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig gleichzeitig zum Rechteinhaber und Rechteverwalter. Beides ist Basis für das traditionelle Geschäftsmodell vieler Musikverlage, das lange Zeit auch Spielraum für die Förderung junger Komponistinnen und Komponisten sowie für wissenschaftliche Projekte wie Editionen, Dissertationen oder Lexika gewährleistete. Die Zukunft wird kleine und große Verlage aber vor zahlreiche Herausforderungen stellen. Diese sollen in den Einzelbeiträgen zum Themenschwerpunkt erörtert und diskutiert werden. Verantwortet wird dieser vom lokalen Organisationsteam.

2. Das Populäre in der Musik

Als Phänomen hat es populäre Musik vermutlich zu allen Zeiten gegeben. Nach wie vor ist aber umstritten, wie populäre Musik definiert werden sollte und welche Bereiche der Musikwissenschaft für sie zuständig sind. Immerhin haben sich die einstmals streng getrennten Bereiche, für die Begriffe wie 'Trivialmusik' oder 'U-Musik' bzw. 'Kunstmusik' oder 'E-Musik' stehen, in den letzten Jahrzehnten angenähert. Dies ist die Basis für eine produktive Auseinandersetzung mit dem 'Populären in der Musik' innerhalb der Musikwissenschaft sowie in inter- und transdisziplinären Konstellationen. Welche Perspektiven daraus erwachsen, soll in den Einzelbeiträgen zum Themenschwerpunkt erörtert und diskutiert werden. Verantwortet wird dieser von der Fachgruppe Systematische Musikwissenschaft.

Absichtlich wurden beide Themenschwerpunkte so gewählt, dass sie sich nicht eindeutig den traditionellen Teildisziplinen der Musikwissenschaft (historisch/systematisch/ethnologisch) zuordnen lassen. Einhergehend mit den Bemühungen, die Jahrestagungen zu 'verschlanken', werden beide Themenschwerpunkte nur jeweils einen Vormittag einnehmen. Wir laden ausdrücklich dazu ein, die Schwerpunkte in allen der unten genannten Präsentationsformen zu ergänzen, sodass ggf. eine thematische Fortsetzung an den Nachmittagen möglich ist.

Darüber hinaus sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu eingeladen, sich mit eigenen Beiträgen in freien Symposien, Round Tables sowie mit freien Referaten bzw. Posterpräsentationen an der Tagung zu beteiligen. Bitte nutzen Sie für alle Einreichungen die vorformatierten Dokumente, welche in Kürze auf der Website http://gfm2017.uni-kassel.de/ bereitgestellt werden!

Freie Symposien können nur halbtägig (dreieinhalb Stunden = zwei Sitzungen zu je 90 Minuten plus Kaffeepause) durchgeführt werden. Bewerbungen hierzu sollen Thema, Fragestellung und Arbeitsformen (z.B. Referate, Podiumsdiskussionen, etc.) in einem Abstract von etwa 500 Worten Umfang deutlich machen. Zudem ist eine Liste der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler inkl. Kontaktdaten (mindestens E-Mail-Adressen) und Arbeitsthemen beizufügen. Eine verantwortliche Kontaktperson ist zu benennen.

Round Tables verstehen sich vorwiegend als Diskussionsforum. Sie können eine Sitzung von 90 Minuten Dauer umfassen. Bewerbungen sollen das Thema in einem Abstract von etwa 500 Worten Umfang darstellen. Beizufügen ist eine Liste der beteiligten Personen inkl. Kontaktdaten (mindestens E-Mail-Adressen); eine verantwortliche Kontaktperson ist zu benennen.

Freie Referate und Posterpräsentationen sollen einen Eindruck von der Vielfalt aktueller musikwissenschaftlicher Forschung vermitteln und sind daher nicht an thematische Vorgaben gebunden. Es können neben Vorträgen von 20 Minuten Dauer mit 10 Minuten für Diskussion auch Lecture Recitals von 30 Minuten Dauer (ohne Diskussion) vorgeschlagen werden. Vorträge und Posterpräsentationen werden als gleichwertig erachtet und von der Programmkommission inhaltlich sowie zeitlich gruppiert; diese behält sich zugleich vor, Alternativen zur gewählten Präsentationsform vorzuschlagen. Bewerbungen sollen Thema und Fragestellung in einem Abstract von etwa 250 Worten Umfang darstellen und Angaben zur benötigten Konferenztechnik sowie die Kontaktdaten der Bewerberin bzw. des Bewerbers enthalten. Das Abstract soll die bevorzugte Präsentationsform (Referat, Lecture Recital, Poster) klar benennen.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass freie Symposien, Round Tables, freie Referate und Posterpräsentationen keine finanzielle Unterstützung durch die Kongressveranstalter erhalten können.

Bewerbungsfrist für alle Präsentationsformen ist der 31. Januar 2017. Die Begutachtung durch die Programmkommission entspricht einem peer-review-Verfahren. Benachrichtigungen über Annahme oder Ablehnung erfolgen zum 15. April 2017. Als Reaktion auf die Diskussion während der Mitgliederversammlung in Mainz ist keine Vorab-Publikation der Tagungsbeiträge mehr vorgesehen. Weiterhin wird aber eine zeitnahe und pragmatische Publikation im Nachgang der Tagung angestrebt.

Bewerbungen müssen die o.g. vorformatierten Dokumente verwenden und per E-mail mit Anhängen (pdf-Datei sowie Word- bzw. Libre-Office-Datei, deren Dateiname den Nachnamen des Bewerbers sowie die Arbeitsform enthält) an gfm2017@uni-kassel.de gerichtet werden.

Austragungsort der Tagung ist das im Jahr 2015 fertig gestellte Hörsaal Campus Center der Universität Kassel am Holländischen Platz.