Am 06. Juni fällt der Startschuss für das Modellvorhaben der BKJ „kek – Kultur, Engagement, Kompetenz“. kek setzt zeitlich und inhaltlich flexible Freiwilligendienste in der Kultur für Menschen in verschiedenen Lebensphasen um: In Dresden beteiligen sich Jugendliche und Erwachsene bei der kulturellen Ausgestaltung des Stadtteiljubiläums, in Münster werden Migrantinnen und Migranten für selbstorganisierte Medienarbeit qualifiziert, in Sachsen-Anhalt engagieren sich Jugendliche kurzzeitig in einem Netzwerk kultureller Einrichtungen, im Märkisch-Oderland werden Seniorinnen und Senioren als Kulturmentoren aktiv.

Im Rahmen ihrer Beratungen betonten die BKJ-Vorstandsmitglieder, dass es durch das Förderprogramm neue Chancen für Kultureinrichtungen gäbe und sie das Ziel, möglichst viele unterschiedliche Gruppen als Freiwillige zu gewinnen, gern unterstützen. Zugleich problematisierte der Vorstand die Risiken der zukünftigen Entwicklung.

So warnt der Vorsitzende der BKJ, Professor Max Fuchs, vor den wohlmöglich negativen Auswirkungen auf das traditionelle Ehrenamt und auf die Jugendfreiwilligendienste. Insbesondere ist es die ungeklärte Rechtslage, die den Einsatz von beispielsweise Arbeitslosengeldempfängern schwierig gestaltet. Auch dürften die Rahmenrichtlinien und Umsetzungsbemühungen für die neuen Freiwilligendienste nicht zur Verdrängung von professioneller Arbeit oder anderen Engagementformen führen, sondern müssten diese sinnvoll ergänzen. In der dreijährigen Modellphase wird die BKJ sehr genau prüfen, welchen Einfluss die generationsoffenen Freiwilligendienste in der sich verändernden Tätigkeitsstruktur von Kultureinrichtungen haben. Die BKJ fordert die Bundesregierung zugleich auf, die Fragen und Bedenken der Träger neuer Freiwilligendienste zum Status der Freiwilligen ernst zu nehmen.

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