„Wir verbinden Generationen!“ lautet das Motto der Kooperation zwischen der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Marseille-Kliniken AG, die am 29. Mai 2008 offiziell begonnen hat. Ein Motto, das kein Lippenbekenntnis ist, sondern durch Musik mit Leben gefüllt wird. Durch sie finden Menschen zueinander, werden Generationen verbunden. In der Pflegeeinrichtung AMARITA Hamburg-Mitte fand am 29. Mai 2008 der Auftakt zu der Kooperation und zu einer bundesweiten Konzerttournee durch die Häuser des privaten Pflegeheimbetreibers statt.

Die Studierenden erspielen für sich und einen Kommilitonen die Studiengebühr für ein ganzes Jahr. Zeitgleich finden die Generationen über die Sprache der Musik zueinander. Besonders in Zeiten, in denen der Generationenkonflikt stärker in den Fokus rückt, ist es der Hochschule und dem privaten Pflegedienstanbieter besonders wichtig, ein Zeichen für Solidarität und Miteinander zu setzen. Das Leben vieler Senioren ist von Musik geprägt. Sie begleitet sie bis heute.

„Künstlerische Exzellenz in gesellschaftlicher Verantwortung“ ist ein Leitmotiv der Hochschule. „Eine Konzertreihe innerhalb der Pflegeeinrichtungen zu etablieren, entspricht dem Selbstverständnis der Hamburger Musikhochschule“, sagte Hochschulpräsident Professor Elmar Lampson bei der Eröffnungsveranstaltung in der Angerstraße. In enger Zusammenarbeit sind Konzertreihen entwickelt worden, in denen Nachwuchskünstlerinnen und -künstler älteren Menschen ihr Können zeigen und den Dialog suchen.

„Wir sehen unsere gesellschaftliche Verantwortung für Alt und Jung und freuen uns, hochtalentierte Musiker durch einen Beitrag zur Festigung des finanziellen Fundaments in ihrer freien Entfaltung unterstützen zu dürfen“, sagte Estella-Maria Marseille. Vier Künstlerinnen und Künstler der Hochschule brachten am Donnerstag Arien aus beliebten Opern u. a. von Verdi, Mozart, Händel und Puccini dar. Rund 150 Gäste waren der Einladung gefolgt und begeistert. In den nächsten Monaten werden Studierende an insgesamt 14 Standorten der Marseille-Kliniken AG auftreten. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist kostenfrei.

Nicht nur für die Senioren ist die Kooperation etwas Besonderes, weil durch das Musizieren viele Erinnerungen geweckt werden und sie mit jungen Nachwuchskünstlern in Kontakt kommen. Auch für die Studierenden eröffnet sich bisweilen ein neuer Blick. „Es ist eine schöne Idee, das Prinzip des Generationenvertrags – das mir bisher nur im Zusammenhang mit der Rente bekannt war – aus einer anderen Richtung u betrachten“, sagt die Sopranistin Nicole Hoff. „Mich fasziniert dieses Konzert-Projekt und ich freue mich darauf.“