Die Mitgliederversammlung 2004 der musikalischen Urheberrechtsgesellschaft GEMA findet in diesem Jahr turnusgemäß in Berlin statt. Die GEMA-Mitglieder (Komponisten, Textdichter und Musikverleger) versammeln sich am 29. und 30. Juni 2004 im Hotel InterContinental in Berlin. Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung, die vom GEMA-Aufsichtsratsvorsitzenden, dem Komponisten Prof. Christian Bruhn geleitetet wird, steht traditionell am zweiten Tag (Mittwoch, 30. Juni, 10.00 Uhr) der Geschäftsbericht des Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Reinhold Kreile für das 70. Geschäftsjahr 2003.

Die diesjährige Mitgliederversammlung der GEMA steht vornehmlich im Zeichen der Auseinandersetzung mit der deutschen Tonträgerindustrie über eine angemessene Beteiligung der Autoren am Erlös der Tonträgerverkäufe. GEMA-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Reinhold Kreile: "Die Mitglieder der GEMA weisen noch einmal mit Nachdruck und großer Geschlossenheit den Versuch der Tonträgerindustrie zurück, den bisherigen Vergütungssatz für die Lizenzierung von Tonträgern von 9,009% vom Herstellerabgabepreis auf 5,6% herabzusenken. Von der Mitgliederversammlung der GEMA in Berlin wird ein klares Signal aller musikalisch Kreativen des Landes ausgehen, dass die wirtschaftliche Existenz der Musikautoren nicht durch die Strategien der Tonträger-Industrie gefährdet werden darf."

Die Musikautoren, die Komponisten und Textdichter, sehen sich gestärkt durch die Solidarität der Musikverleger, des deutschen Musikverleger-Verbandes sowie des weltweiten Dachverbandes aller Musikverleger (International Confederation of Music Publishers ICMP), die ihnen in ihrem Kampf gegen das Lizenzdiktat der Industrie den Rücken stärken.

Eckdaten des Ertrags 2003
"Die Nutzung von Musik nimmt kontinuierlich zu, die angemessene Vergütung für diese Musik jedoch hält hiermit nicht Schritt", charakterisiert der Vorstandsvorsitzende der GEMA, Reinhold Kreile, die Entwicklung des Musikmarktes.

Im Jahr ihres 100-jährigen Jubiläums konnte die GEMA eine Bilanz vorgelegen, die trotz einer schwachen konjunkturellen Lage und einer massiv schwierigen Situation der Musikwirtschaft eine bemerkenswert stabile Entwicklung im Vergleich zu den beiden Vorjahren ausweist. Doch kann bei diesen ‹Jubiläumszahlen" - positive Konsolidierung sowohl der Erträge auf über EUR 813 Mio. als auch der Verteilungssumme auf über EUR 694 Mio. - nicht übersehen werden, dass die Erträge aus dem Bereich der Ton-trägerindustrie, einer der wichtigsten Einnahmesäulen, weiterhin tief in einer Rezession stecken und auch das gesamte konjunkturelle Klima in Deutschland mit seinem Nullwachstum die Erträge der GEMA beeinträchtigt. Deutlich wird auch, dass der Rückgang des CD-Absatzes nunmehr im Ausland angekommen ist, was sich bei der GEMA unmittelbar bei der rückläufigen Zentrallizenzierung wie auch bei den Auslandserträgen bemerkbar gemacht hat. Wenn dennoch die GEMA im Geschäftsjahr 2003 um EUR 1,1 Mio. gestiegene Gesamterträge von EUR 813,617 Mio. gegenüber EUR 812,511 Mio. in 2002 verzeichnen kann, dann beruht dieser Zuwachs von 0,14% vornehmlich auf den konstanten Erträgen aus Musikaufführungen und Wiedergabe in der Öffentlichkeit und des Rundfunks und Fernsehens. Die Aufwendungen, die dafür von der GEMA-Verwaltung aufgebracht werden mussten, haben sich leicht, um EUR 0,7 Mio. oder 0,62%, erhöht. Der Kostensatz liegt damit wiederum bei knapp 15%, nämlich bei 14,68% gegenüber 14,6% im Vorjahr. Bemerkenswert ist die Steigerung bei der Lizenzierung der Ruftonmelodien um fast 300%, der Ertrag von EUR 5,4 Mio. zeigt, dass auch das digitale Umfeld beginnt, einen Beitrag zum Gesamtergebnis der GEMA zu leisten.

Verteilungssumme 2003
Die Verteilungssumme im Geschäftsjahr 2003 ist mit plus EUR 0,4 Mio. oder 0,05% gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Insgesamt werden EUR 694,163 Mio. an die Rechteinhaber in aller Welt verteilt gemäß dem Grundsatz, dass die deutsche GEMA nicht nur die Werke der Komponisten, Textdichter und beider Verleger aus Deutschland vertritt, sondern das gesamte Weltrepertoire, also jeden Komponisten, Textdichter und Verleger in aller Welt. Dieses gediegene Ergebnis konnte nur erreicht werden, weil der deutliche Rückgang bei den mechanischen Vervielfältigungsrechten - in Folge des Rückganges beim Tonträgerverkauf - durch enorme Anstrengungen in den anderen Ertragssparten der GEMA wettgemacht werden konnte. Im Vordergrund stehen hier Steigerungen bei den öffentlichen Aufführungen und Musikwiedergaben sowie bei Rundfunk und Fernsehen.

Die Mitgliederversammlung besteht aus den Versammlungen der drei Berufsgruppen der GEMA (Komponisten, Textdichter, Musikverleger) am 29. Juni und der Hauptversammlung am 30. Juni 2004. Die GEMA-Mitglieder - erwartet werden in Berlin mehrere hundert Vertreter der Berufsgruppen, darunter zahlreiche renommierte Persönlichkeiten des Musiklebens - entscheiden u.a. über Anträge zur Satzung und zum Verteilungsplan der GEMA. Mitglieder-Ehrungen bilden einen Höhepunkt des GEMA-Vereinslebens: Bedeutsamer Tagesordnungspunkt ist die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof. Jürg Baur, Klaus Doldinger und Karl Heinz Klempnow. Ehrungen für 50-jährige Mitgliedschaft erhalten u.a. die Komponisten Roy Etzel, Prof. Wilhelm Killmayer, Prof. Albert Mangelsdorff, Paul Kuhn, Hugo Strasser, Prof. Werner Thärichen, sowie Richard Toeman (Josef Weinberger Musikverlag).

Verantwortlich:
Dr. Hans-Herwig Geyer Leiter GEMA-Kommunikation
Telefon: 089-48003-421, Telefax: 089-48003-424, E-Mail: hgeyer@gema.de

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