Anlässlich der Jahrespressekonferenz der GEMA präsentierte der Vorstandsvorsitzende Dr. Harald Heker im Berliner Hauptstadtbüro die wichtigsten Daten des Geschäftsberichts 2008.
Der Gesamtertrag der GEMA für ihre Rechteinhaber aus aller Welt betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr € 823,0 Mio. Dies bedeutet einen Rückgang um € 26,6 Mio. (3,1 %) gegenüber dem Vorjahr.
Die Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2008, die Mitte September in eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise mündete, führte auch in Deutschland dazu, dass in den letzten Monaten des Jahres insbesondere die Exportwirtschaft von erheblichen Rückgängen der Umsätze und noch stärker des Auftragseingangs betroffen war. Auch die Musikwirtschaft hat in Deutschland, ebenso wie im internationalen Bereich, im Jahr 2008 wiederum deutliche Rückgänge bei den Umsätzen mit dem Verkauf bzw. der Lizenzierung von Tonträgern zu verzeichnen.
Aufgrund dieser Entwicklungen sind die GEMA-Einnahmen bei inländischen und Zentrallizenzierungen im Auslandsbereich gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Die Gesamterträge der GEMA liegen per 31.12.2008 um € 26,6 Mio. bzw. 3,1 % unter dem Vorjahresniveau. Im GEMA-Gesamtergebnis 2008 sind € 159,7 Mio. Erträge aus Inkassomandaten enthalten.

Tonträgermarkt
Die rückläufigen Erträge bei der Lizenzierung von Tonträgern spiegeln die Marktentwicklung im In- und Ausland wider, die insbesondere durch zunehmende Musiknutzungen im Internet bei rückläufigen Um- und Absätzen im Tonträgerbereich gekennzeichnet ist. Die seit Ende der 90er Jahre andauernde Marktschwäche hielt auch 2008 unvermindert an (2008: € 150,3 Mio., 2007: € 182,0 Mio., 2006: € 214,9 Mio.).

Rundfunk und Fernsehen
Die langwierigen Verhandlungen über Anschlussverträge an die zum Ende des Jahres 2006 ausgelaufenen Vereinbarungen mit den Kabel-Regionalgesellschaften haben zu einer grundlegenden Einigung geführt.
Damit konnten in der Bilanz Nachzahlungen berücksichtigt werden, was zu einer Steigerung der Erträge im Bereich Kabelweiterleitung um € 19,3 Mio. führte, bezogen auf den GEMA-Anteil und die Inkassomandate. Dies ist entscheidend dafür, dass der Gesamtertrag im Bereich Rundfunk und Fernsehen mit € 241, 5 Mio. um 7,4% höher ausfällt als im Vorjahr.

Internet
An der deutlich wachsenden Musiknutzung im Bereich Internet/Online werden die Urheber wirtschaftlich weiterhin keineswegs in ausreichendem Maße beteiligt.
Im Bereich Online / Ruftonmelodien sind allerdings positive Zeichen im Markt der legalen Musikdownloads erkennbar. Der Gesamtertrag für Online Download/Streaming konnte 2008 um 1,4% auf € 7,3 Mio. gesteigert werden.

Bezirksdirektionen
Im Bereich der Bezirksdirektionen sind die Erträge im Jahr 2008 annähernd konstant geblieben. Der Gesamtertrag liegt mit € 286,1 um 0,3% unter dem des Vorjahres.

Ausblick 2009
In der Musikbranche wird eine Fortsetzung der Trends der letzten Jahre mit weiterhin rückläufigen Um- und Absatzwerten für Tonträger auf der einen Seite und guten Aussichten für Live-Musik auf der anderen Seite erwartet. An den wirtschaftlichen Ergebnissen der zunehmenden Musiknutzung im Bereich Internet/Online werden die Urheber nach wie vor noch nicht ausreichend beteiligt. Die GEMA versucht, durch internationale Kooperationen wie die CELAS GmbH, München, sowie eine Vielzahl von Verhandlungen, Schiedsstellenverfahren und gerichtlichen Auseinandersetzungen das Recht ihrer Mitglieder auf angemessene Vergütungen in diesem Bereich durchzusetzen.

Insgesamt erwartet die GEMA auch für das Geschäftsjahr 2009 einen erheblichen Rückgang der Erträge. Dieser ist insbesondere durch einen weiteren Rückgang der in- und ausländischen Erträge im Tonträgerbereich verursacht.

Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 60.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über 1 Mio. Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.

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