Unter dem Generalthema "Kultur ist Verständigung“ startete das 66. Festival junger Künstler Bayreuth am 1. August in den Festspielsommer 2016. In über 90 Veranstaltungen lassen Musiker aus aller Welt in Bayreuth und Umgebung traditionelle Musiken aus ihrer Heimat, aber auch hier erarbeitete deutsche und internationale Programme erklingen.

Das Festival junger Künstler Bayreuth zeichnet sich auch in seinem 66. Jahr nicht nur durch Quantität, sondern auch durch seine hohe Professionalität und Qualität aus. 460 Teilnehmende aus 30 Nationen gestalten 80 Konzerte, Events und Symposien sowie elf Workshops. Dabei erarbeitet die Akademie des Festivals für die Besucher unter anderem "Harmony International“ mit den Sacred Concerts von Duke Ellington unter der Leitung des bekannten schwedischen Dirigenten Fred Sjöberg. Mehrere Vokalensembles und dutzende Stimmen aus aller Herren Länder bilden hier einen großen Chor und vereinigen sich mit der Big Band des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern zu einem faszinierenden mächtigen Klangkörper. Weiter gibt es als Premiere eine deutsch-thailändische Opernproduktion "Silent Prince“ von Somtow Sucharitkul. Das Projekt "Orient meets Occident“ findet seine Fortsetzung mit der "unerhört und neu gedachten“ Version Meistersinger 2.0 sowie mit "What the World needs now…!“ – Lieder um die Macht der Liebe unter der Leitung von Dr. Vladimir Ivanoff.

Das Festival versteht sich als gelebte Friedensarbeit, es glaubt an die Macht der Begeisterung und der Kultur als Verständigung. Es bringt Orient und Okzident zusammen, betont die Gemeinsamkeiten einer verbindenden Kultur der einzelnen Völker. Es ist eine Feier des gemeinsamen europäischen Geistes. Das beweist auch die Einladung des Chors Turksoy, in dem Sängerinnen und Sängern aus den Turkstaaten, also aus Kasachstan, Aserbaidschan, Kirgisistan, der Türkei, Turkmenistan und Usbekistan, zusammenkommen und in ihren strahlend bunten traditionellen Kostümen Lieder aus ihrer Heimat, aber auch europäisches Liedgut singen. Auch der preisgekrönte Chor der Wuhan Universität aus Peking sowie ein syrische Musiker, der aus dem Krieg fliehen musste, finden beim Festival eine neue künstlerische Heimat. Hierdurch wird das Generalthema des 66. Festivals "Kultur ist Verständigung“ direkt erlebbar – und ist angesichts aktueller Nachrichten aus aller Welt dringender denn je. Das gesamte Festivalprogramm steht auf www.youngartistsbayreuth.de.

Die Stadt Bayreuth wird dabei einmal mehr zu einem Machtzentrum, eben einer Macht der Kultur – zu einem Delphi der Gegenwart, wie es Christian B. Kirsch mit den "Delphischen Spiele der Neuzeit“ begründet hat, einem friedlichen Wettbewerb der Künste miteinander. Christian B. Kirsch ist einer der Dozenten des Festival junger Künstler Bayreuth.