Anfang August lud der Internationale Arbeitskreis für Musik (IAM) geflüchtete Menschen zu einer Projektwoche in Ede (bei Arnheim, NL) ein, um gemeinsam zu singen. 25 Frauen und Männer kamen dafür zusammen und bildeten nach der Idee eines ähnliches Projektes im vergangenen Jahr in England den "European Refugee Choir" unter Leitung der Kölner Musikerin Thanh Mai Susann Kieu. Nur die wenigsten der mehrheitlich aus Syrien, aber auch aus Palästina, Afghanistan und dem Sudan stammenden Akteure hatten zuvor regelmäßig gesungen, deshalb begleiteten mehrere Pädagogen die musikalische Arbeit vor Ort, u.a. auch durch den Einsatz von Body Percussion und Instrumenten. Mit Erfolg: Beim Abschlusskonzert brachte der Chor gemeinsam mit dem parallel zur Europäischen Jugendmusikwoche in Ede zusammengekommenen Orchester unter Leitung von Kerry Jago die Kantate "Völkerwanderungsbilder" zur Uraufführung – das Werk hatte der IAM eigens bei dem schottischen Komponisten Geoff Palmer in Auftrag gegeben.
"Die Teilnehmenden waren äußerst dankbar für diese Erfahrung", berichtet IAM-Generalsekretär Peter Koch. "Es war unverkennbar, welchen Spaß sie beim gemeinsamen Musizieren hatten und wieviel sich innerhalb einer Woche entwickelt hat," sagt er und dankt der Felicitas-und-Werner-Egerland-Stiftung für die Finanzierung. Koch resümiert: "Es hat sich gelohnt, die viele Zeit und Arbeit zu investieren." Mit seinem persönlichen Fazit greift Koch einer umfassenden Evaluation des Projektes bereits vor, die Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Lehmann-Wermser von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in den kommenden Wochen noch vornehmen werden.