In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa hat Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, das zu erwartende Umsatzminus der Branche in diesem Jahr auf 20 Prozent beziffert. "Das ist ein Desaster", wird Gebhardt zitiert. Eine Erholung des Marktes sieht der Verbändechef erst "mittelfristig", 2004 werde der Umsatz weiter zurückgehen. Lichtblicke sieht Gebhardt bei Two-Track-Singles und vor allem bei Musik-DVDs, deren Absatz von drei auf sechs Millionen Stück im Jahr 2003 steigen werde. Hauptverursacher der Krise der Branche sei nach wie vor die illegale CD-Brennerei. "Wenn wir nur ein Drittel der illegal gebrannten CDs verkauft hätten, würden wir das beste Geschäftsjahr aller Zeiten schreiben", meint Gebhardt. In Bezug auf die aktuelle Debatte über die Höhe der CD-Preise erteilte er der Meinung, die Preise seien zu hoch, eine klare Absage: Betriebswirtschaftlich wäre eine Senkung der Preise in Deutschland "ein Wahnsinn", da hierzulande CDs in Vergleich zu anderen europäischen Ländern bereits am wenigsten kosten.

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