Die Mitglieder des Gesamtverbandes Deutscher Musikfachgeschäfte e.V. (GDM) trafen sich am Montag, den 5. Oktober zu ihrer Mitgliederversammlung – den Infektionsschutzmaßnahmen folgend zum ersten Mal rein digital. Neben wichtigen Fachthemen standen auch die Präsidiumswahlen auf dem Programm:  Christian Ruoss wurde einstimmig als Präsident wiedergewählt.

"Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen“, so der wiedergewählte GDM-Präsident Christian Ruoss. "Natürlich hätten wir uns lieber persönlich mit den Mitgliedern getroffen – die Messe Frankfurt hatte uns eingeladen und wir hätten ein Treffen mit dem nötigen Abstand vorgezogen. Aber viele Kolleginnen und Kollegen scheuen noch vor Dienstreisen zurück, in größeren Unternehmen sind diese sogar explizit untersagt. So haben wir den Weg in die digitale Welt gewagt und auf diese Weise haben wir auch mehr Mitglieder erreicht“. 

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen waren das Schwerpunktthema der Veranstaltung. Viele Musikfachgeschäfte mussten im Frühjahr ihre Geschäfte während des Lockdowns schließen, seitdem kämpfen viele stationären Händler*innen mit einer anhaltenden Zurückhaltung im Kaufverhalten der Bevölkerung.

Um dies zu ändern und Kunden zu motivieren, wieder in die Städte, in die Geschäfte zu gehen, hat der Handelsverband Deutschland (HDE) gemeinsam mit der Signal-Iduna-Gruppe die Kampagne "Nicht klicken, auch anfassen“ ins Leben gerufen. Christoph Lockemann, Zielgruppendirektor bei Signal-Iduna, berichtete ausführlich über die Kampagne und wie sich der Musikfachhandel einbringen kann. 

Auch wenn gerade ein Instrument das haptische Erlebnis erfordert, ist es angesichts der aktuellen Lage unabdingbar, dass ein Musikfachgeschäft auch im Internet sicht- und auffindbar ist. Hierzu präsentierte Marilyn Repp vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel, wie gerade kleine und mittelständische Musikfachhändler den Weg ins Netz und auf Social-Media-Plattformen finden.

In einem Best-Practice-Teil tauschten sich die Teilnehmer*innen zu den verschiedenen Maßnahmen aus, wie man die eigenen regionalen Netzwerke weiter stärken und ausbauen kann, was sich gerade in der aktuellen Zeit als besonders wichtig erweist.

Im Rahmen der turnusmäßigen Wahlen wurde das Präsidium gewählt. Es besteht nun aus Präsident Christian Ruoss (Musikhaus Rudert, Freudenstadt), 1. Vizepräsident und Vorsitzenden Fachverband Musikelektronik Frank Steinbrecher (Musik-City Pforzheim), 2. Vizepräsident Peter Sandner (Musik Sandner, Limburg), Schatzmeister Christian Bach (Miyazawa, Diespeck), sowie den Vorsitzenden des Fachverbandes Noten, Helge Petroll (Musikalien Petroll, Frankfurt und Wiesbaden) und des Fachverbandes Musikinstrumente, Christoph Knopp (Musikhaus Knopp, Saarbrücken). Der Posten des Fachverbandes Klavier und des Vorsitzes des Arbeitskreis Junger Führungskräfte bleiben zunächst unbesetzt.

Christian Ruoss: "Ich danke den Mitgliedern für das Vertrauen, dass sie mir und meinen Präsidiumskollegen entgegengebracht haben. Und ich freue mich auf die kommende Amtszeit, in der wir uns unter anderem vorgenommen haben, den GDM als verlässlichen Partner für den kleinen und mittelständischen Musikfachhandel herauszustellen“.

Über den GDM: Den Handel mit Musikinstrumenten und Noten gibt es in Deutschland seit mehr als 200 Jahren, die Berufsvereinigung der Musikfachhändler ist seit über 180 Jahren urkundlich belegt. Eine Tradition, die eine feste Größe im deutschen Kulturleben darstellt und sich nicht zuletzt auch in der Ausbildung zum Musikfachhändler, der einzige staatlich anerkannte Fachberuf im Musikfachhandel, widerspiegelt.

Heute sind im GDM rund 60 % der Musikfachgeschäfte in Deutschland organisiert – vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis hin zum mittelständischen Unternehmen, das europaweit agiert. Das Spektrum des Musikfachhandels umfasst den Handel mit Noten und Musikpublikationen, den sogenannten Musikalien ebenso wie den Handel mit Musikinstrumenten aller Art - akustisch oder elektronisch – und den Verkauf von Tonträgern. Der Einzelhandel mit Musikinstrumenten und Musikequipment mit rund 1.600 Unternehmen erzielte im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro (zu Endverbraucherpreisen).