Deutscher Kulturrat fordert Politiker auf, sich der "Erklärung von Cancún zur Kulturellen Vielfalt" anzuschließen

Nach dem Scheitern der 5. Ministerrunde der Welthandelsorganisation (WTO) in Cancún kann für den Kulturbereich keine Entwarnung gegeben werden. Die Verhandlungen zum Allgemeinen Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) im Rahmen der WTO werden trotz des Scheiterns in Cancún unbeirrt fortgesetzt. Kulturelle Dienstleistungen wie die Musik- und die Filmwirtschaft, der öffentlich-rechtliche Rundfunk, aber auch Museen, Theater und Bibliotheken sind damit auch weiterhin von den GATS-Verhandlungen betroffen.

Der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Max Fuchs, hat als ein Vertreter der Zivilgesellschaft in Cancún in einem öffentlichen Forum zusammen mit der ARD, vertreten durch den Stellvertretenden Vorsitzenden Fritz Pleitgen, die Heinrich-Böll-Stiftung, vertreten durch das Vorstandsmitglied Barbara Unmüßig, sowie das International Network for Cultural Diversity die "Erklärung von Cancún zur kulturellen Vielfalt" vorgestellt.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte heute: "Nach dem Scheitern der 5. Ministerrunde der WTO kann für den Kulturbereich keine Entwarnung gegeben werden. Die GATS-Verhandlungen sind ein laufender Prozess, der nach dem Scheitern der Ministerrunde nun hinter verschlossenen Türen fortgesetzt wird. Wir fordern die verantwortlichen Politiker in Deutschland, besonders den Bundeswirtschaftsminister, die Kulturstaatsministerin, die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die Kulturminister der Länder, auf, sich der "Erklärung von Cancún zur Kulturellen Vielfalt" anzuschließen."