Für die Jury stand nach den Beiträgen der vier, für das Finale des Franz-Völker-Preises 2020, am Samstag, 29. Februar in der Hugenottenhalle Neu-Isenburg, qualifizierten Bewerber fest: Die überzeugendste Leistung bot der Südkoreaner Myung-in Lee. Der 31-jährige erhält den mit 6.000 Euro und einem Engagement am Staatstheater Mainz dotierten Franz-Völker-Preis 2020. "Mit seinen beiden Wettbewerbsbeiträgen, zum einen Wolfgang Amadeus Mozarts Arie des Tamino "Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus der Zauberflöte und zum anderen der Arie des Lenski "Kuda, kuda“ aus Peter Iljitsch Tschaikowskys Eugen Onegin, zeigte Myung-in Lee nicht nur seine hervorragenden stimmlichen Möglichkeiten, sondern auch künstlerische Reife und ein gutes Gespür für die Auswahl seiner Vortragsstücke“, so Christian Elsner, renommierter deutscher Tenor und Vorsitzender der Jury. Interessanterweise war Christian Elsner 1989 der erste Franz-Völker-Preisträger überhaupt.

Neben Elsner gehörten der Jury noch Hermann Bäumer, Generalmusikdirektor, Stefan Vogel, Operngeschäftsführer und Michael Millard, Studienleiter, alle am Staatstheater Mainz, Tobias Heyder, Opernregisseur und Vertreter der Anny Schlemm-Franz Völker-Gesellschaft, Herbert Hunkel, Bürgermeister der Stadt Neu-Isenburg, und der Kulturmanager und Konzertveranstalter Karl-Werner Joerg an.
In der Gunst des Publikums standen die drei weiteren Finalisten, der Brasilianer Gustavo Eda, Tae-Hwan Yun, ebenfalls aus Südkorea, und der Chinese Xianghu Alexander Liu dem späteren Gewinner in nichts nach. Begleitet wurden die Finalisten vom Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Generalmusikdirektor Hermann Bäumer. Insgesamt 28 Bewerber aus acht Nationen wurden für den Wettbewerb 2020 von der Jury zugelassen.

Biografisches zum Preisträger Myung-in Lee (Tenor)

In Daegu (Südkorea) geboren, studierte der Tenor an der National University of Arts in Seoul. 2016 kam er nach Deutschland und studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin um dann 2018 an die Hochschule für Musik nach Mainz zu wechseln, wo er aktuell sein Konzertexamen ablegt. Myung-in Lee ist Preisträger von Wettbewerben in Korea und Russland, wie auch Halbfinalist beim Internationalen Gesangswettbewerb Francisco Viñas in Barcelona, Spanien.

Der Franz-Völker-Preis

Einen Preis zur Erinnerung an den Neu-Isenburger Tenor Franz Völker auszuloben ist nur konsequent. Wurde doch Franz Völker selbst durch den Gewinn eines Wettbewerbs bekannt. 1925 belegte er bei einem Amateurwettbewerb, des damals noch jungen Frankfurter Rundfunks, den ersten Platz.

Zu Ehren des Neu-Isenburger Tenors Franz Völker stiftet die Stadt Neu-Isenburg den Franz-Völker-Preis. Der Preis wird im fünfjährigen Turnus vergeben. Der Franz-Völker-Preis ist ein Förderpreis für junge Tenöre bis 35 Jahre. Kooperationspartner bei der Vergabe ist seit 2014 das Staatstheater Mainz. Auf den Gewinner wartet nicht nur das Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro, sondern auch ein Engagement. Je nach stimmlicher Veranlagung der Stimme kann dies eine Partie in einer Opernproduktion am Staatstheater Mainz oder ein Engagement in einer Konzertproduktion mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz sein.