Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) und der Verband deutscher Schulmusiker (vds) begrüßen die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, in denen sie einen Ausbau der Frühförderung fordert. Die öffentlichen Musikschulen in Deutschland sind seit Jahrzehnten auf diesem pädagogischen Gebiet erfolgreich tätig. Die Angebote an Eltern-Kind Gruppen für Kinder um das zweite Lebensjahr und die Musikalische Früherziehung für Vier- bis Sechsjährige belegen eindrucksvoll den gesellschaftlichen Wert musikalischer Bildung von Anfang an. Die Angebote der Musikschulen für Kinder im Vorschulalter tragen in hohem Maße zur Sprachförderung gerade auch für Familien mit Zuwanderungshintergrund bei. Nachweislich werden Konzentrationsfähigkeit und Integration der Kinder nachhaltig gefördert. „Damit werden Schlüsselqualifikationen erworben, die gerade in den ersten Schuljahren von grundlegender Bedeutung sind“, betonte der Vorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen, Dr. Winfried Richter, anlässlich einer gemeinsamen Tagung mit Vertretern des Verbandes deutscher Schulmusiker (vds).

Zugleich hob der Vorsitzende des vds, Prof. Dr. Hans Bäßler hervor, müssten Kindergärten, Musikschulen und Grundschulen enger zusammenarbeiten. „Gerade dort, wo Kindern zwischen zwei und zehn Jahren kein ausreichendes kulturelles Angebot gemacht wird, ist der Staat aufgerufen, durch eine kulturelle und pädagogische Kooperation der Institutionen auszugleichen, was im Elternhaus nicht gewährleistet wird.“

Mit Sorge wird allerdings darauf verwiesen, dass Angebote öffentlicher Musikschulen bundesweit sehr unterschiedlich gefördert werden. Damit entscheidet in einigen Regionen das Familieneinkommen, ob Kinder gut vorbereitet in ihren schulischen Werdegang starten können oder nicht. Solange der Geldbeutel für Bildungschancen ausschlaggebend ist, werden vor allem diejenigen nicht erreicht, die einer Frühförderung besonders bedürfen. Nach Ansicht von VdM und vds müssen für alle offene Zugangsmöglichkeiten geschaffen werden, soll die Forderung nach Frühförderung nicht ein Lippenbekenntnis bleiben. Zudem sei es sinnvoll, bewährte Angebote auszubauen und möglichst allen zugänglich zu machen.